Auf einen Blick
- Hailey Welch ging mit einer Strassenumfrage viral, dann lancierte sie einen Meme-Coin
- Krypto-Youtuber wirft Welch Betrug und Insider-Handel vor
- Marktkapitalisierung stieg auf 490 Millionen Dollar, stürzte dann um 95 Prozent ab
Haliey Welch (22) ist eine junge, blonde Frau aus dem US-Bundesstaat Tennessee. Dank einer Strassenumfrage ist sie seit einigen Monaten ein Internetphänomen. Diese Popularität wollte sich Welch nun zunutze machen und lancierte einen eigenen Meme-Coin. Das ist eine Kryptowährung, die von einem Internet-Meme oder Witz inspiriert ist.
Das passt perfekt: Denn Welch wurde im Sommer über Nacht mit ihrer Antwort in einer Strassenumfrage berühmt. Die Frage: Wie macht man einen Mann im Bett verrückt? Welchs Antwort: Man müsse beim Oralsex auf dessen Glied spucken und illustriert das Ganze mit einem lauten «Hawk Tuah». Welch muss nach ihrem Witz selbst laut lachen, das Video geht viral und das Leben der jungen Frau hat sich seither völlig verändert.
Insiderhandel?
Am 4. Dezember führte Welch ihren Meme-Coin ein – wie könnte es anders sein, mit dem Namen Hawk. Die Marktkapitalisierung steigt erst auf 490 Millionen US-Dollar, bevor sie komplett abstürzt. Innerhalb von 20 Minuten lösen sich 95 Prozent in Luft auf. Alle Hawk-Coins zusammen sind am Donnerstag auf einmal weniger als 25 Millionen US-Dollar wert. Gegen Welch werden deshalb schwere Vorwürfe laut.
Welch hätte die Anleger mit einem «Rug Pull» abgezockt. Dabei lancieren Entwickler eine Kryptowährung, kassieren dick ab, und lassen das Projekt dann fallen und lassen die Käufer mit wertlosen Token zurück.
Coffeezilla, ein Krypto-Youtuber mit fast vier Millionen Followern, übt nach der Lancierung heftige Kritik. Welchs Team hätte über eine Million US-Dollar an Gebühren einkassiert, während die Anleger um ihr Geld betrogen worden seien. Zudem hätte über den Account der Entwickler Insider-Handel stattgefunden, sagt er. Welchs Team streitet die Vorwürfe ab.
Aus dem Internetphänomen wird eine Geschäftsfrau
Nun droht Welch gar ein juristisches Nachspiel: Die Anwaltskanzlei Burwick Law sucht auf dem Kurznachrichten-Portal X nach Geschädigten, die sie über ihre Rechte informieren will.
Welch hat es bisher gut verstanden, ihren Internetruhm in Geld umzuwandeln. Ihren schlecht bezahlten Job in einer Bettenfabrik hat sie gekündigt. Ihre Brötchen verdient sie inzwischen mit ihrem Instagram-Account, auf dem sie 2,6 Millionen Follower zählt, Merchandise-Produkten und einem eigenen Podcast. Ob sie auch mit dem Meme-Coin dick abkassiert hat, kann aktuell nicht bewiesen werden.