Wie kann die Schweiz den Gesundheitsbereich fit machen für die digitale Zukunft? Diese Frage stellte die Organisation Digitalswitzerland und lud am Dienstag hochkarätige Gäste in den ETH-Pavillon am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Bei Kaffee und Gipfeli lauschten alt Bundesrätin Doris Leuthard (59) und Co. den Ausführungen von Anne Lévy, Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
«Die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, dass wir mit der Digitalisierung im Gesundheitsbereich hinterherhinken», sagt Lévy. Sie gibt sich selbstkritisch: «Das gilt für den Bund, aber auch für Private.» Die Experten seien sich einig, dass Patienten wie auch Ärzte von einem digitaleren Spitalwesen enorm profitieren würden.
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Verlassen Roche und Novartis die Schweiz?
Bei der anschliessenden Panel-Diskussion schaltete sich auch Roche-VR-Präsident Christoph Franz (62) in die Debatte ein. Auf die Frage, ob die Basler Pharmariesen Novartis und Roche aus der Schweiz abwandern könnten, antwortete er: «Wir sind ein globales Unternehmen, es spielt keine Rolle, wo ich mein Büro habe. Aber wir wären schon froh, wenn wir die Daten, die in der Schweiz auf Papier existieren, auch auf elektronischem Wege hätten.»
Als Paradebeispiele wurden die Länder Estland und Dänemark genannt, die ihr Gesundheitssystem bereits weitestgehend digitalisiert haben. «Kein anderes Land hat ein besseres Gesundheitssystem als die Schweiz», sagte Sören Mose, Verwaltungsratspräsident des Schweizer Handy-Bezahldienst Twint. «Aber ich bin schockiert über die Schweizer Einstellung zu Daten.» (nim)