Schweizer Gesundheitsbereich nicht digital genug
BAG-Direktorin Anne Lévy gibt sich am WEF selbstkritisch

Der Schweizer Gesundheitsbereich kommt mit der Digitalisierung nicht mit. Das hat sich auch in der Corona-Pandemie gezeigt. Am WEF in Davos diskutierten hochkarätige Gäste über Rezepte für das elektronische Gesundheitswesen.
Publiziert: 24.05.2022 um 12:16 Uhr
|
Aktualisiert: 24.05.2022 um 15:49 Uhr
1/5
BAG-Direktorin Anne Lévy findet, dass das Schweizer Gesundheitswesen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung hat.
Foto: Philippe Rossier

Wie kann die Schweiz den Gesundheitsbereich fit machen für die digitale Zukunft? Diese Frage stellte die Organisation Digitalswitzerland und lud am Dienstag hochkarätige Gäste in den ETH-Pavillon am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Bei Kaffee und Gipfeli lauschten alt Bundesrätin Doris Leuthard (59) und Co. den Ausführungen von Anne Lévy, Direktorin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).

«Die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, dass wir mit der Digitalisierung im Gesundheitsbereich hinterherhinken», sagt Lévy. Sie gibt sich selbstkritisch: «Das gilt für den Bund, aber auch für Private.» Die Experten seien sich einig, dass Patienten wie auch Ärzte von einem digitaleren Spitalwesen enorm profitieren würden.

Verlassen Roche und Novartis die Schweiz?

Bei der anschliessenden Panel-Diskussion schaltete sich auch Roche-VR-Präsident Christoph Franz (62) in die Debatte ein. Auf die Frage, ob die Basler Pharmariesen Novartis und Roche aus der Schweiz abwandern könnten, antwortete er: «Wir sind ein globales Unternehmen, es spielt keine Rolle, wo ich mein Büro habe. Aber wir wären schon froh, wenn wir die Daten, die in der Schweiz auf Papier existieren, auch auf elektronischem Wege hätten.»

Als Paradebeispiele wurden die Länder Estland und Dänemark genannt, die ihr Gesundheitssystem bereits weitestgehend digitalisiert haben. «Kein anderes Land hat ein besseres Gesundheitssystem als die Schweiz», sagte Sören Mose, Verwaltungsratspräsident des Schweizer Handy-Bezahldienst Twint. «Aber ich bin schockiert über die Schweizer Einstellung zu Daten.» (nim)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.