Für die Touristiker und Skigebietsbetreiber im Lande war es eine happige Woche. Der Druck aus dem benachbarten Ausland, dass auch die Schweiz die Bergbahnen und Skilifte erst nach den Festtagen öffnen soll, stieg von Tag zu Tag. Der Ton wurde zusehends giftiger.
Die Entscheidung des Bundesrats vom Freitag, Skitourismus weitgehend zuzulassen, sei ein «Befreiungsschlag», sagt Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Der Druck auf die Branche sei in der vergangenen Woche immens gewesen.
Kein Imageproblem
Er hat auch kein Problem damit, dass der Schweizer Weg in ganz Europa für Ärger sorge. Dies sei politisch hochgekocht worden. «Wenn man die eigenen Skigebiete schliessen will, muss man den Menschen erklären, weshalb die Schweizer Ski fahren dürfen.» Ein Imageproblem habe die Schweiz deswegen nicht, sagt Nydegger. Dies werde von Schweiz Tourismus genau überwacht.
«Wir haben 32 Niederlassungen im Ausland. Die sind wirklich am Puls. Wir stellen fest, dass es diesen Imageschaden nicht gibt», sagt Nydegger der «NZZ am Sonntag». Einen Vorwurf trifft den Touristiker allerdings: «Dass wir die Skigebiete einzig wegen des Profits aufmachen wollen.» Das sei nicht der Grund, sagt Nydegger. Es gehe um die Existenz. «Bei den dünnen Margen, die wir im Tourismus haben, gehts nicht um Profit.»
Hellrote Zahlen sollen es sein
In diesem Winter gehe es nicht darum, schwarze Zahlen zu schreiben. Wenigstens hellrote sollen es laut Nydegger aber dann schon sein. «Mir ist eines ganz wichtig: dass man uns Touristikern zutraut, dass wir diese Wintersaison sicher über die Bühne bringen können. So wie die Detailhändler, die Schulen oder der ÖV auch.» (pbe)