Ernst Aschi Wyrsch (59) hat gestern die Pressekonferenz des Bundesrates zur kommenden Wintersaison interessiert mitverfolgt. «Ich habe ein positives Gefühl. Hauptsache, die Wintersaison findet statt», sagt der Hotelier und Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden zu BLICK. «Die Restriktionen nehmen wir zähneknirschend zur Kenntnis.»
Als erster Kanton der Schweiz führt Graubünden als Pilotprojekt Massentests durch. «Wir wollten das schon vor drei Wochen machen», sagt Wyrsch. Aber nun müsse man zusammenhalten. Entscheidend sei es, dass es nicht zu einer wirtschaftlichen Katastrophe komme. «Das würde uns um Jahre zurückwerfen», glaubt der Hotelier.
Den November verschlafen
Man habe einen guten Sommer und Herbst gehabt. «Wir haben da viel gelernt und sind fähig, gute Konzepte anzubieten, damit sich die Gäste wohl fühlen. Wieso nicht in den Gondeln die Scheiben rausnehmen? Eine einfache Sache, so eine Cabrio-Gondel. Dann steckt sich auch niemand an, die Wintersportler fühlen sich wohl», sagt Wyrsch.
Er kritisiert, dass man jetzt für zwei Wochen die Restaurants schliesst. «Wir leben vom Tourismus. Über die Festtage geht es ums Lebendige. Wir hätten den November nutzen sollen, um die Zahlen runter zu bringen. Das hätte niemandem weh getan», sagt er.
Grosszügige Storno-Politik
Nun müsse man das Vertrauen der Gäste zurückgewinnen. «Dazu braucht es auch eine grosszügige Storno-Politik», so Wyrsch. Skiferien in Graubünden hält er für ein kalkulierbares Risiko. «Wir geben alles, dass sich der Gast wohl fühlt. Sonst ist er weg», sagt er.