WEF findet wieder in Davos statt
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Singapur ist schon Geschichte:WEF findet wieder in Davos statt

Schwab-Organisation entscheidet für die Schweiz und gegen Singapur
Das Weltwirtschaftsforum 2022 findet im Januar wieder in Davos statt

Das World Economic Forum 2022 geht wieder in Davos GR über die Bühne. Damit endet eine lange Ungewissheit auch für Hoteliers und Gastronomen. Nicht zuletzt wegen Corona.
Publiziert: 16.09.2021 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2021 um 20:55 Uhr
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Das WEF 2022 findet im Januar in Davos statt.
Foto: keystone-sda.ch
Patrik Berger

Singapur verliert in letzter Minute das World Economic Forum (WEF), die Schweiz geht als Gewinnerin aus den harten Verhandlungen hervor: Das WEF findet 2022 wieder im Landwassertal statt. Das Bündner Bergdorf Davos kann aufatmen!

Lange haben die Organisatoren des Weltwirtschaftsforums die Bündner zappeln lassen, ob das Gipfeltreffen der Mächtigen, Reichen und Schönen in Davos durchgeführt werden kann. Bis zuletzt war auch Singapur als Austragungsort im Rennen. Die Hoteliers haben vor einem Schwab-Rückzug gezittert. Er wäre einem Verlust in Millionenhöhe gleichgekommen.

2021 nur virtuell

2021 fiel das WEF der Corona-Krise zum Opfer. Stattdessen führten die Organisatoren eine virtuelle Konferenz durch. Jetzt geht es wieder ganz physisch um die grossen Themen: die WEF-Veranstaltungen finden vom 17. bis 22. Januar im Davoser Kongresszentrum statt.

Unter strengen Sicherheitsauflagen, das versteht sich. «Das Wohlbefinden von Teilnehmern, Mitarbeitern, Dienstleistern und Gastgebern hat Priorität», heisst es in einer Mitteilung der Veranstalter.

Angepasste Covid-Massnahmen

«Daher arbeitet des WEF eng mit den Schweizer Behörden sowie Experten und nationalen und internationalen Gesundheitsorganisationen zusammen.» So wolle man angemessene und dem Covid-19-Kontext angepasste Massnahmen treffen.

Details dazu sind noch nicht bekannt. Gilt 3G, 2G oder gar nur 1G? Der Zugang für Geimpfte, Genesene oder Getestete ist sicherlich noch ein Diskussionspunkt.

«Weitreichende Veränderungen»

Gründer Klaus Schwab (83): «Die Pandemie hat weitreichende Veränderungen mit sich gebracht.» In einer Welt voller Unsicherheit und Spannungen sei der persönliche Dialog wichtiger denn je.

Und weiter: «Führungspersönlichkeiten haben die Pflicht, gemeinsam das Vertrauen wiederherzustellen, die globale Zusammenarbeit zu verstärken und an nachhaltigen, ehrgeizigen Lösungen zu arbeiten.»

Auch in Bundesbern ist die Freude ob des Entscheides für Davos gross. «Es ist sehr wichtig für die Schweiz und die internationale Wirtschaftsgemeinschaft, dass das Jahrestreffen des WEF erneut in Davos stattfindet», sagt Bundespräsident Guy Parmelin (61). Gerade in Krisenzeiten sei der persönliche Dialog zwischen allen Akteuren unerlässlich.

«Spirit of Davos kann nicht kopiert werden»

Ein Stein fällt auch Regierungsrat Marcus Caduff (48) vom Herzen. «Die Durchführung des WEF in Davos ist von grosser wirtschaftlicher Bedeutung für Davos und Graubünden. Darüber hinaus wird Davos und die Schweiz als Kongressstandort gestärkt.»

Hat er keine Angst vor einer Verlegung nach Singapur gehabt? «Uns ist bewusst, dass wir mit anderen Orten und Kongressstandorten in Konkurrenz stehen. Wir versuchen, gute Rahmenbedingungen für den Kongress in Davos zu schaffen», so Caduff. Er betont: «Der Spirit of Davos ist einmalig, kann kaum an einen anderen Ort kopiert werden. Das gab uns die Zuversicht, dass das WEF in Davos bleiben wird.»

«Eine grosse Freude und Ehre»

In Davos ist man einfach nur stolz. «Es ist Davos eine grosse Freude und Ehre, dass das World Economic Forum und seine Gäste im Januar wieder nach Davos kommen werden», sagt Landammann Philipp Wilhelm (32). Insgeheim hat Davos wohl mit dem Zuschlag gehofft. Denn: Vorbereitungsarbeiten sind seit Wochen und Monaten im Gang. «Nach dem erfreulichen Entscheid werden sie weiter intensiviert», sagt er.

Für Reto Branschi (62), Tourismusdirektor von Davos, ist das Bekenntnis zu Davos keine Überraschung. «Ich habe nie daran gezweifelt, wir stecken schon länger in den Vorbereitungen», sagt er. «Zudem hat das WEF eine jährliche Wertschöpfung von 50 bis 60 Millionen Franken, das sagt alles.»

Ganz alles wird coronabedingt dann wohl doch nicht so sein wie immer. Branschi geht davon aus, dass am Grossanlass eine Zertifikatspflicht herrschen wird. «Vielleicht verbunden mit einer Maskenpflicht.» Bei drei kleineren Kongressen habe man damit gute Erfahrungen gemacht.

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