Nach all den Horrormeldungen der vergangenen Wochen nun mal etwas Erfreuliches von der Credit Suisse (CS): Dank dem bislang grössten «Schulden gegen Natur»-Tauschgeschäft fliessen den bedrohten ecuadorianischen Galapagos-Inseln rund 800 Millionen Dollar zu, die vollumfänglich in den Naturschutz investiert werden sollen.
Die Grossbank hat kürzlich ecuadorianische Staatsanleihen im Nennwert von 1,6 Milliarden Dollar zurückgekauft, wie die «FAZ» meldet. Gezahlt hat die CS aber lediglich 800 Millionen Dollar, da deren Wert auf dem Sekundärmarkt zuletzt stark gefallen war. Die Anleihen werden für einen Preis von 35,5 bis 53,3 Cent pro Dollar gehandelt und sind zwischen 2030 und 2040 fällig.
Auch eine NGO ist an Bord
Die CS geht praktisch kein Risiko ein: Die Interamerikanische Entwicklungsbank hat Ecuador eine Garantie für die Umwandlung von bis zu 800 Millionen Dollar seiner Staatsanleihen ausgestellt. Somit dürfte auch die neue CS-Eigentümerin UBS kein Problem mit diesem Deal sehen.
Zumal es nicht der erste dieser Art ist. Schon zuvor hat die CS «debt for nature swaps» getätigt, wie dieses Geschäft formell heisst. Im Rahmen solcher Geschäfte können wirtschaftlich schwächere Länder ihre Auslandschulden reduzieren und sich dabei im Gegenzug zu Umweltschutzmassnahmen verpflichten. Die CS hat gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation «The Nature Conservancy» ein Modell entwickelt, das diese Form des Schuldentauschs institutionellen Anlegern zugänglich macht.
So wurden 2021 auch im zentralamerikanischen Land Belize 364 Millionen Dollar «Schulden gegen Naturschutz» getauscht. 2020 gab es ein solches Geschäft mit der Karibikinsel Barbados.
Wie wird das Geld genutzt?
Eigentlich sollen die Mittel in den Naturschutz investiert werden. Ein Treuhandfonds verwaltet das Geld aus dem Schuldentausch. Das Geld soll in Ecuador für ein neues Meeresschutzgebiet eingesetzt werden. Der Galapagos-Archipel zählt zu den wertvollsten Ökosystemen der Erde. Der Galapagos-Nationalpark, der Nutzniesser der Gelder ist, soll allerdings die zur Verfügung gestellten Gelder gemäss «FAZ» eher schlecht verwalten.