Schmach für die Credit Suisse
In den USA gelten die CS-Papiere als Meme-Aktien

Am 27. Oktober legt die Credit Suisse dar, wie sie sich künftig aufstellen will. Bis dahin schweigt die angeschlagene Grossbank. Das lässt Raum für Spekulationen.
Publiziert: 18.10.2022 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2022 um 21:16 Uhr
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Am 27. Oktober will die Credit Suisse ihre neue Strategie bekannt geben.
Foto: keystone-sda.ch

Es sind entscheidende Tage für die angeschlagene Credit Suisse (CS). Am 27. Oktober will die Bank erklären, wie ihre Zukunft aussehen soll. Die Finanzwelt wartet auf klare Worte der Grossbank. Analysten und Kunden gehen nach verschiedenen Skandalen und Verlusten von einer Vereinfachung und Verschlankung aus. Vor allem das Investmentbanking steht im Fokus. Bis es so weit ist, sind es vor allem Finanzanalysten, welche die Schlagzeilen prägen. Die Gerüchteküche brodelt.

Die «New York Times» etwa bezeichnet die Papiere der Credit Suisse als Meme-Aktien. So werden Titel genannt, die im Internet viral gehen und die Aufmerksamkeit vieler Privatanlegerinnen und -anleger auf sich ziehen. «Die langjährigen Probleme der Credit Suisse erregten die Aufmerksamkeit von Amateuranlegern, deren Posts in den sozialen Medien Befürchtungen auslösten, dass der Bank das Geld ausgeht», schreibt das Blatt.

Auf Absturz der Aktien gesetzt

Konkret: Tausende hätten über Online-Foren wie Reddit auf einen Absturz der CS-Aktie gesetzt. Die Folge: Der Kurs der CS-Aktien stürzte Anfang Oktober tatsächlich aufs Allzeittief von 3.67 Franken ab. Kurz nach einer internen Durchhalteparole von CS-Chef Ulrich Körner (59). Und einem daraufhin abgesetzten Tweet eines Analysten: «Die Märkte sagen, die Bank ist zahlungsunfähig und geht wahrscheinlich Pleite. Erleben wir einen Moment wie 2008?»

Massive Kursturbulenzen sind für Meme-Aktien typisch. Dass die CS mit diesen in einen Topf geworfen wird, ist für die altehrwürdige Bank eine Schmach.

Kapital aus dem Nahen Osten

So schreibt das Finanzportal finews.ch, dass die Credit Suisse mindestens einen Staatsfonds im Nahen Osten um eine Kapitalspritze angegangen sei. Der Grund: Die CS brauche für die Umsetzung der neuen Strategie bis 2024 sicher 4 bis 9 Milliarden Dollar. Und verfüge über beste Beziehungen nach Nahost. Deshalb hält Finews das Gerücht für plausibel.

Es ist längst nicht das einzige: Die Credit Suisse habe mit dem Verkauf ihres amerikanischen Fondsgeschäftes begonnen, lautet ein weiteres. Mehrere Investoren würden sich dafür interessieren, schreibt das Finanzportal cash.ch» Der Verkaufsprozess sei vor kurzem eingeleitet worden. Die Quelle: Mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Grossbank will dazu keine Stellung nehmen. (pbe)

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