Die englische Königsfamilie besitzt Schlösser und Anwesen, verteilt über das ganze Commonwealth. Diese werden zum grössten Teil von der Immobilieneinheit der Krone «Crown Estate» verwaltet. Darin sind Liegenschaften im Wert von 17,5 Milliarden Euro gelistet.
Die englische Königsfamilie gilt als einer der grössten Immobilienbesitzer weltweit. Dies liegt hauptsächlich daran, dass diese Schlösser und Häuser oft schon seit Jahrhunderten im Familienbesitz sind. Die enormen Sprünge bei den Immobilienpreisen in den letzten Jahrzehnten vergolden die sehr umfangreichen Besitztümer der Königsfamilie zusätzlich.
Schwierige Besitzverhältnisse
Einige der edlen Unterkünfte gehören einzelnen Familienmitgliedern persönlich. So zum Beispiel das Schloss Balmoral in Schottland. Dort ist Königin Elizabeth II. (96†) letzte Woche verstorben. Ausserdem besitzt die Familie das Schloss Windsor, den Buckingham Palace und viele andere grössere und kleinere Anwesen rund um die Welt. Diese werden nun zu einem grossen Teil an König Charles III vererbt.
Zum Immobilienportfolio der Royals zählen auch andere, etwas weniger prächtige Ländereien. So gehört zum Beispiel die Insel Sark im Ärmelkanal nach wie vor der königlichen Familie. Wie viele seiner feudalen Wohnsitze ist aber auch Sark über Jahrzehnte verpachtet. Allgemein ist es sehr schwierig, die einzelnen Immobilien klar jemandem zuzuschreiben. Es ist ein Gewirr von Stiftungen, privaten und öffentlichen Unternehmen.
Nicht alles was glänzt, ist Gold
So schön die alten Schlösser und Burgen auch sind – finanziell sind sie oft eher Fluch als Segen. Die jährlichen Unterhaltskosten für solche historischen Anwesen gehen oft in die Millionen.
Die dicken Gewinne schreibt «Crown Estate» eher mit seinen zahlreichen Liegenschaften in und um London. Dort sind die Immobilienpreise in den letzten Jahren explodiert. So schätzen Experten zum Beispiel den Wert des ehemaligen «Neuseeland Hauses» im Londoner West End nach der Rennovation auf 500 Millionen Euro. Es gehört ebenfalls den Windsors.
Die «Bahnhofstrasse» von London
Ebenfalls einen Geldsegen beschert der Familie die Regent Street im Zentrum von London. Sie ist eine beliebte Einkaufsstrasse der gehobenen Klasse und gehört zu grossen Teilen dem Königshaus. Die Verpachtung der beliebten Ladenlokale in der Strasse bringt der Familie Gewinne in Millionenhöhe ein.
Nebst der «Londoner Bahnhofstrasse» gehören der royalen Familie viele Immobilien in den noblen Stadtteilen St. James und Mayfair. Die Immobilienpreise in diesen Quartieren gingen in den letzten Jahren durch die Decke. Es ist daher schwierig, den Wert dieser Häuser zu beziffern.
Unzählige Milliarden
Ebenfalls gehen die Schätzungen über das genaue Vermögen der Familie weit auseinander. Man geht aber von einem Vielfachen der oben genannten 17,5 Milliarden aus, wenn man sich an den aktuellen Immobilienpreisen orientiert. Alleine im Geschäftsjahr 2018/19 schrieb «Crown Estate» einen Gewinn von 400 Millionen Euro.