Es ist nicht alles Gold, was in der Werbung glänzt. Gerade bei der Finanzierung des Eigenheims ist Vorsicht angebracht. Sogenannte Schaufensterpreise erschweren es Hypothekarnehmerinnen und -nehmern massiv, sich einen Überblick über bestehenden Angebote zu verschaffen.
Der Hypothekenberater Moneypark hat die von der Werbung angepriesenen Hypozinsen analysiert. Und festgestellt: Bei langen Laufzeiten von zum Beispiel 10 Jahren liegt die Differenz zwischen den günstigsten und teuersten Finanzinstituten bei über einem Prozent.
8480 Franken jährlicher Kostenunterschied
Das kann ganz schön einschenken. Nimmt man ein Kreditvolumen von 800'000 Franken, macht der Kostenunterschied 8480 Franken aus – pro Jahr! «Oder anders gesagt ist der teuerste Anbieter rund zweieinhalbmal so teuer wie der günstigste», schreibt Moneypark in der Studie.
Auf dem richtigen Weg ist, wer die Schaufensterpreise, auch Richtzinssatz genannt, vergleicht. «Diese haben aber oft wenig mit den effektiven Preisen zu tun», so der Hypothekenberater. «Weil sie die sogenannten Risikofaktoren nicht berücksichtigen.»
Regionale Unterschiede – Pensionskassen transparent
Moneypark beobachtet: In der Deutschschweiz wird eher versucht, mit einem tiefen Preis für gute Risiken auf Kundenfang zu gehen. Hingegen publiziert die Westschweiz häufig höhere Preise. Er im Gespräch würden Abschläge geboten.
Der Rat: Offerten für seine Hypothek bei verschiedenen Anbietern und nicht nur bei Banken einholen. Bei Pensionskassen herrscht laut Moneypark die grösste Transparenz: «Ihre Schaufensterpreise liegen am nächsten bei den effektiven Preisen.» (uro)