SBB bauen ihre App aus
Ohne Billett einsteigen – und trotzdem keine Busse kassieren

Die SBB tüfteln an der App der Zukunft. Bald schon soll man sich vor Fahrtbeginn nicht mehr einchecken müssen. Diese neue Funktion dürfte vielen Reisenden teuren Bussen-Ärger ersparen.
Publiziert: 13.08.2024 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2024 um 19:56 Uhr
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In der neusten Version der SBB-App könnte das lästige Wischen vor Fahrtantritt wegfallen.
Foto: Keystone
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Sie ist beliebt und verhasst zugleich, die Easyride-Funktion auf der SBB-App. 80'000 Reisende lösen damit täglich ihr Ticket am Handy. Das sind doppelt so viele als vor Jahresfrist. Wer den Kopf aber nicht bei der Sache hat, der muss tief ins Portemonnaie greifen. Die SBB verstehen kein Pardon, wenn man vor Antritt der Reise nicht mit einer Wischbewegung eincheckt. Wer sein Billett via SBB-App eine Minute nach Abfahrt des Zuges kauft, kassiert eine Busse. Selbst wenn der Kondukteur erst eine halbe Stunde später kontrollieren kommt.

Damit könnte bald Schluss sein. Der Vertrag mit dem Anbieter Fairtiq, der die App betreibt, läuft aus. Die SBB haben den millionenschweren Auftrag neu ausgeschrieben. Und nutzen dies dazu, das System um neue Leistungen zu erweitern, wie das Branchenportal IT Inside schreibt. Welche neuen Funktionen dazukommen, ist noch offen. Ein Blick in die Unterlagen der Ausschreibung zeigt aber, welche Elemente «beispielhaft in Zukunft zu erwarten» sind.

System erkennt die Fahrt automatisch

Die wichtigste Funktion: ein Check-in-System, das die Anwesenheit der Passagiere im Fahrzeug ohne deren Zutun registriert. Heisst auf gut Deutsch: Das lästige Einchecken vor Antritt der Fahrt und das Auschecken am Zielort – auch das geht häufig vergessen – entfallen. Man steigt in Zug, Bus oder Postauto, ohne dass man sich darum kümmern muss. Das System erkennt automatisch, wenn man eine Fahrt beginnt und diese beendet.

Zudem könnte das System dazu genutzt werden, um die Reisenden direkt und somit schneller über Störungen und Verspätungen zu informieren. Und sie auf Alternativrouten zu lenken. Zudem soll es möglich sein, auch Angebote für die letzte Meile – etwa E-Scooter oder Car-Sharing – einzubinden.

2018 war die App eine Revolution

Für ÖV-Pendler, Familien und Tagesreisende war die App Fairtiq im Jahr 2018 bei der Einführung eine echte Revolution: Der Passagier markiert den Einstiegs- und Ausstiegsort, die App errechnet für ihn die günstigste Kombination aus Strecken- und Zonentarif. Bezahlt wird am Ende des Tages.

Seit März können die Userinnen und User neben Personen auch Hunde und Velos einchecken. Sie alle erhalten dann automatisch das richtige Ticket zum bestmöglichen Preis.

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