Was ein Magnet für Nägel ist, ist Dubai derzeit für Oligarchen. Die Sanktionen der EU, Grossbritanniens und den USA versetzen die Kreml-nahen russischen Superreichen in Angst und Schrecken – und treibt sie in Scharen in die Golfregion. Darüber berichten namhafte Zeitungen und Nachrichtenportale.
Von einer «unbegreiflichen Nachfrage» von Russen nach Highend-Wohnungen in Dubai erzählt ein Business-Mann in den Vereinigten Arabischen Emiraten der «New York Times». Der wohlhabende russische Parlamentsabgeordnete Andrei Skoch soll seine Yacht bereits in den Hafen vor Dubai verlegt haben.
Relocation-Experten, Makler und Rechtsanwälte berichten der britischen «Financial Times» von einer «Flucht russischer Oligarchen nach Dubai». In den VAE leben laut der Finanzzeitung bereits schätzungsweise 40'000 Russen und 15'000 Ukrainer sowie etwa 60'000 russischsprachige Auswanderer aus den ehemaligen Sowjetstaaten. «Die Superyachten der Oligarchen liegen oft in Dubai vor Anker, einem Spielplatz für die Superreichen», heisst es weiter.
Russen-freundliche Emirate
Russen, die in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Firma gründeten, erhalten Visa für sich und ihre Familien. Auch russische Grossfirmen mit rund 500 Mitarbeitenden möchten sich deshalb in Dubai, das zu den Emiraten gehört, niederlassen. Die Anfrage bei Relocationfirmen haben sich gemäss Medienberichten vervielfacht gegenüber vor dem Krieg.
Offizielle Vertreter der Emirate erklären, das Land würde russische Investoren und ukrainische Flüchtlinge willkommen heissen, gleichzeitig aber die westlichen Sanktionen anerkennen.
Bereits in der vergangenen Woche meldete die Nachrichtenagentur Reuters, dass die Emirate dank lockerer Gesetze zur Geldwäsche und mehr oder weniger neutralen Haltung gegenüber Russlands Invasion in der Ukraine wie ein Magnet sanktionierte Oligarchen anziehen würde.
Auch auf den Malediven machen es sich die Milliardäre Russlands derzeit gemütlich. Der paradiesische Inselstaat hat kein Auslieferungsabkommen mit dem Westen und bietet sich daher als Fluchtort für die Sanktionierten an, schreibt Businessinsider.com.
Laut der Agentur «Bloomberg» gehören die vier grössten Superyachten auf den Malediven russischen Privatpersonen. (uro)