Russische Oligarchen haben momentan fast überall auf der Welt das Nachsehen. Sie sitzen fest und müssen zusehen, wie ihre luxuriösen Besitztümer beschlagnahmt werden.
Die Sanktionen bekommen die Superreichen nun auch in der Schweiz zu spüren. Die Luxus-Jets stecken fest. Am Euro Airport Basel stehen über ein halbes Dutzend Oligarchen-Jets, wie das SRF in der Sendung «10 vor 10» berichtet.
Der Grund: Die Schweiz hat den Luftraum am 28. Februar für russische Airlines und Flugzeuge russischer Staatsangehöriger und Firmen gesperrt. Sie dürfen also in nächster Zeit nicht mehr abheben.
Überwachung des Luftraums ist keine leichte Aufgabe
Für das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) entpuppt sich die Überwachung des Luftraums als schwierige Aufgabe. «Das Bazl ist nicht in der Lage, die Besitzverhältnisse russischer Luftfahrzeuge lückenlos zu überprüfen», sagt Christian Schubert zum SRF. Deshalb werde man ein sogenanntes Notam (Notice to Airmen) publizieren. Dabei handelt es sich um die Spielregeln, die die Nutzung des Schweizer Luftraums definieren. Verstösse dagegen werden mit einem hohen Bussgeld bestraft.
Doch warum ist Basel für die Oligarchen-Jets ein so beliebter Abstellplatz? Aviatikfachmann Michael Schwender zum SRF: «Der Euroairport verfügt über absolute Fachspezialisten, die sich um die ganzen technischen Angelegenheiten kümmern können. Für die Oligarchen ist es natürlich von Vorteil, wenn ihnen diese Infrastruktur zur Verfügung steht.»
Auch Abramowitschs Jet ist in Basel parkiert
Unter den gegroundeten Luxus-Jets befindet sich unter anderem die Boeing 767-300 von Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch (55). Flugdaten haben ergeben, dass der Jet Ende Februar von London nach Basel geflogen wurde.
Der Super-Jet strotzt nur so vor Luxus. Nebst verschiedenen Schlafzimmern besitzt der Flieger unter anderem eine Bibliothek und einen Leseraum und bietet insgesamt 34 Passagieren Platz. Mit einem geschätzten Vermögen von 14 Milliarden Franken spielt Abramowitsch in der Top-Klasse der Oligarchen mit.
Sein Status als Oligarch und seine Nähe zu Putin werden ihm aber nun zum Verhängnis. Zwar gibt es bislang keine Sanktionen gegen Abramowitsch, trotzdem ist auch er indirekt von diesen betroffen. Reisen mit seinem Luxusflieger dürften also in nächster Zeit keine stattfinden. (ced)