Sanierungsfall wegen Strompreis-Explosion
WC-Papierhersteller Hakle ist insolvent – Preise steigen

Hakle beantragt ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung. Den Toilettenpapier-Hersteller gibt es zwar weiterhin, doch das Unternehmen muss saniert werden. Unterdessen steigen die Preise – auch bei uns.
Publiziert: 06.09.2022 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2022 um 18:30 Uhr
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Ging in der Corona-Pandemie weg wie warme Weggli: WC-Papier.
Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer

Deutschland hat seinen ersten namhaften Sanierungsfall wegen der Energiekrise. Hakle meldet Insolvenz an. Auf seiner Website macht der bekannte WC-Papierhersteller «starke Verwerfungen im globalen Rohstoff-, Logistik- und Energiemarkt» dafür verantwortlich. Besonders die «aktuellen Energie- und Materialpreise trieben den Betrieb in die Enge».

Dabei galten WC-Papierhersteller während der Corona-Pandemie noch als Krisengewinner. Die Leute konnten sich nicht genug davon sichern, um für den Fall von Schliessungen vorbereitet zu sein.

Hakle-WC-Papier gibt es weiterhin

Schliessen wird Hakle seine Fabriken nicht. Denn das Unternehmen beantragte Insolvenz in Eigenverwaltung. Will heissen: Hakle und seine Toilettenpapier-Marken und Feuchttücher wird es weiterhin geben. Das Management bleibt an den Schalthebeln. Allerdings wird ein externer Sachverwalter zur Seite gestellt, der helfen muss, die Kosten in den Griff zu bekommen.

Laut Hakle sind alle Mitarbeitende über die Sanierung informiert. Löhne und Gehälter seien bis November 2022 gesichert. Wichtig für hiesige Konsumentinnen und Konsumenten: Es bestehen keine Verbindungen zwischen der Marke Hakle in der Schweiz und dem Unternehmen Hakle in Deutschland.

In Deutschland versuchte Hakle offenbar vergebens, höhere Preise im Detailhandel durchzudrücken. Zur Erinnerung: Die Papierindustrie ist eine sehr energieintensive Branche. Dennoch gibt es Preissteigerungen – auch bei uns in der Schweiz.

WC-Papier wird teurer bei Migros

Bei der Migros sind die Preise für WC-Papier durchs Band gestiegen. Um 35 Prozent seit Jahresbeginn! Das sagt der für die Beschaffung von WC- und Haushaltspapier Zuständige im «Migros Magazin». Mit einem Preisrückgang rechnet er nicht.

«Die Preise werden im kommenden halben Jahr leider nicht sinken. Im Gegenteil, die Energiepreise werden im Herbst und Winter eher weiter steigen, was die Herstellung von WC- und Haushaltspapier weiter verteuern wird», sagt der Migros-Verantwortliche.

Wie die Preiserhöhungen bei den Aktionen aussehen, sei je nach Rabatthöhe unterschiedlich. (uro)

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