Der Chef von Europas grösster Billigfluglinie ist der unverblümten Meinung, dass nur geimpfte Passagiere fliegen dürfen sollten. Jeder, der eine Impfung ablehne, sei ein «Idiot», sagt Michael O'Leary (60). Mehr noch: Ihre Rechte sollen drastisch eingeschränkt werden.
Der CEO von Ryanair ist gegen eine Impfpflicht, wie sie Österreich einführt und Deutschland erwägt. Stattdessen sollen Regierungen den Menschen, die ohne triftigen Grund die Impfung verweigern, «das Leben schwer machen». Das sagt O'Leary im Gespräch mit der britischen Zeitung «The Telegraph».
«Wenn man nicht geimpft ist, soll man nicht ins Krankenhaus gehen dürfen, nicht fliegen dürfen, nicht die Londoner U-Bahn benutzen dürfen und auch nicht in den Supermarkt oder die Apotheke gehen dürfen», fordert der irische Geschäftsmann.
«Respektieren Ihr Recht, ein Idiot zu sein»
O'Leary nimmt kein Blatt vor den Mund – denn er nimmt in Anspruch, im Namen der schweigenden, geimpften Mehrheit zu sprechen: «Wir erkennen das Recht eines jeden an, sich nicht impfen zu lassen, wenn er das möchte. Wenn Sie persönlich gegen das Impfen sind, weil es sich um eine riesige Verschwörung von Regierung und Pharmaindustrie handelt, respektieren wir Ihr Recht, ein Idiot zu sein.»
Laut dem Ryanair-CEO rechnet seine Fluglinie im Dezember mit einer Passagiereinbusse von rund 10 Prozent wegen Omikron. Er erwartet, dass auch die ersten Monate des Jahres schwach sein werden, wenn Beschränkungen andauern oder neue Massnahmen eingeführt werden.
O'Leary kritisierte auch die britische Regierung dafür, dass sie wegen der Omikron-Variante in Panik gerate. Andere europäische Länder hätten nicht die gleichen Bedenken. (kes)