Zwei Tage vor Reisebeginn nochmals umbuchen. Normalerweise wäre das mit hohen Kosten verbunden. Seit der Corona-Pandemie haben zahlreiche Airlines, Hotels, Reiseveranstalter oder Ferienresorts aber ihre Annullationsbedingungen geändert. In gewissen Hotels kann man die Buchung gar 24 Stunden vorher stornieren. Damit erhofft sich die Tourismus-Branche in der unsicheren Zeit mehr Buchungen.
Lange wird das nicht mehr so bleiben. Ein Tourismus-Experte rechnet schon bald damit, dass wieder zu alten Bedingungen zurückgekehrt wird. «Man darf nicht vergessen, dass diese Kosten eine wichtige Funktion innerhalb der Preisgestaltung übernehmen» sagt Christian Lässer (57), Tourismus-Experte der Universität St. Gallen, gegenüber der «Aargauer Zeitung».
Rückkehr zum Alten
Attraktive Angebote oder flexible Buchungen: Normalerweise trägt der Kunde das finanzielle Risiko selbst und erhält im Gegenzug einen guten Preis. «Gerade Fluggesellschaften, die Erfinder und virtuosesten Anwender von flexiblen Tarifkonzepten, werden niemals auf dieses Instrument verzichten», sagt Lässer.
Ähnlich sieht es in den Hotels aus. So bieten auch grosse Hotelketten kostenlose Stornierungsmöglichkeiten bis 24 Stunden vorher an. «Gerade die erfolgreichen Häuser und Ketten werden gestärkt aus der Krise hervorgehen, weil ihre Marktposition wegen der coronabedingten Ausdünnung des Angebots noch gefestigter sein wird», so Lässer. Das könnte sogar zu steigenden Preisen führen. Ohne Verzicht auf Annullationsgebühren.
Swiss lockerte befristet
Auch die Swiss hat die Umbuchungsbedingungen gelockert. Bis Ende Februar 2021 kann man Tickets zwar nicht stornieren, dafür beliebig oft umbuchen. Danach kehrt die Swiss voraussichtlich zum alten Modell zurück. (lui)