Der Kampf gegen Krebs macht grosse Fortschritte, denn die Therapien können immer besser auf den einzelnen Patienten zugeschnitten werden. Das allerdings hat auch seinen Preis: Neue Krebs-Medikamente sind sehr teurer. Deshalb hat die Pharmabranche neue Preismodelle entwickelt, bezahlt wird nur noch, wenn die Therapie anschlägt, also ein Erfolg ist, dem Patienten auch wirklich hilft.
Roche-Präsident Christoph Franz (60) ist überzeugt, dass sich dieses Modell durchsetzen wird. «Ich gehe davon aus, dass in der Zukunft medizinische Behandlungen zunehmend nach Erfolg vergütet werden», so Franz im Interview mit der «Schweizer Illustrierten».
Digitalisierung hilft der Medizin
Das hätte entscheidende Auswirkungen auf die Ärzte und die Pharma-Industrie. «Man wird bei der Vergütung nach Erfolg differenzieren. Die ergebnisorientierte Medizin wird einen Sprung nach vorne machen», so der Roche-Präsident.
Ausserdem wird die Digitalisierung auch vor der Medizin nicht Halt machen. «Die Digitalisierung hilft, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern», sagt Franz. So werden beispielsweise Arztbesuche durch Videokonferenzen abgelöst. Oder Daten systematisch gesammelt und analysiert. Die Schweiz tue sich allerdings noch schwer mit der Einführung digitaler Instrumente. «Die neuen Technologien sollen die Ärzte nicht ersetzen, sondern unterstützen», sagte Franz auch kürzlich im Interview zu BLICK.