Riesiger Ansturm
Krypto-Briefmarke legt Online-Shop der Post lahm

Der Online-Shop der Schweizer Post ist am Donnerstag seit den frühen Morgenstunden überlastet. Grund ist der grosse Andrang auf die erste Krypto-Briefmarke. Der Bestand ist bereits ausverkauft.
Publiziert: 25.11.2021 um 10:44 Uhr
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Die Post hat Mühe, den Ansturm ...
Foto: keystone-sda.ch

Die Post hatte Ende September die Lancierung der ersten Krypto-Briefmarke angekündigt – und damit nun einen Coup gelandet. Der Ansturm auf die Briefmarke war am Donnerstagmorgen derart gross, dass der Online-Shop zwischenzeitlich nicht mehr erreichbar war, wie die Post auf Anfrage bestätigt.

Die Krypto-Briefmarke erscheint in einer Auflage von 175'000 Exemplaren. Vier Stunden nach Verkaufsstart sind die 175'000 Stück bereits vergriffen. Daher normalisiert sich auch die Lage im Online-Shop, wie ein Post-Sprecher schreibt: «Unsere Techniker sind dran, die letzten Störungen zu beheben.»

Post vom Ansturm überrascht

Dass ein derartiger Ansturm auf die Krypto-Briefmarken losgeht, hätte die Post nicht erwartet. «In den letzten Wochen wurde die Post von vielen interessierten Sammlerinnen und Sammlern kontaktiert», heisst es in dem Statement weiter. «Die grosse Nachfrage freut uns natürlich. Dass sie am ersten Tag allerdings schon derart gross ist, hätten wir nicht erwartet.»

Bei der Krypto-Briefmarke handelt es sich um ein Sammlerstück. Wer nicht in den ersten Stunden zugeschlagen hat, geht also leer aus, der Bestand wird nicht noch einmal aufgefüllt.

Die Briefmarke besteht aus zwei Teilen: Eine physische Briefmarke im Wert von 8,90 Franken und einem zugehörigen digitalen Abbild, das auf einer Blockchain gespeichert ist. Dieser «digitale Zwilling» zeigt eines von 13 möglichen Sujets und kann online gesammelt, getauscht und gehandelt werden.

Digitale Berge

Die weltweit erste «Crypto Stamp» wurde im Jahr 2019 von der österreichischen Post lanciert. Mittlerweile sind bereits mehrere Nachfolger-Versionen erschienen. Die «Swiss Crypto Stamps» mit Sujets der bekanntesten Schweizer Berge verbindet eine klassische Briefmarke mit einem digitalen Abbild mittels einem sogenannten NFT (Non-Fungible-Token). Die Post gibt die «Crypto Stamp» in Zusammenarbeit mit dem Zuger IT-Dienstleistungsunternehmen Inacta heraus.

Unter einem NFT versteht man ein eindeutig identifizierbares Objekt, das als «digitaler Zwilling» einen Gegenstand auf einer Blockchain abbildet. Im Falle der Briefmarken funktionieren diese Token laut der Post wie folgt: «Alle Marken mit demselben Sujet bilden zusammen eine Gruppe auf der Blockchain und sind als solche eindeutig registriert», heisst es auf der Internetseite der Post.

Sammeln und Handeln

Jede dieser Gruppen an Marken-Abbildern bilde folglich ein NFT. Innerhalb einer Gruppe seien es hingegen «Fungible Tokens», sprich austauschbare und damit auch handelbare Digitalbriefmarken.

Mit der «Swiss Crypto Stamp» will die Post in der Philatelie eine Brücke von der physischen in die digitale Welt schlagen. Mit der Krypto-Briefmarke sei das Sammeln und Handeln nun auch online mittels Blockchain möglich.

Die Post selbst betreibe hingegen keine eigene Blockchain-Plattform, auf der «Crypto Stamps» gehandelt werden können. Wer mit den neuartigen Briefmarken handeln will, müsse dies mittels bestehenden Blockchain-Anwendung tun, wie betont wird. (SDA/koh/sfa)

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