Venezuela steckt in der Krise. Der Wert der staatlichen Währung ist in den vergangenen Jahren eingebrochen. Viele Bürger hungern und flüchten. Präsident Nicolás Maduro will jetzt die Blockchain-Technologie nutzen, um diese Wirtschaftskrise zu überwinden.
Allerdings macht er dabei fast alles falsch. Anfang dieses Jahres wurde in Venezuela eine staatliche Kryptowährung eingeführt, der «Petro». Dessen Wert soll an Öl-Reserven gebunden sein, damit er nicht so stark schwankt wie beispielsweise der Bitcoin-Preis. So will man gegen die Inflation im Land vorgehen.
Hat jemand «Petros» gesehen?
Insgesamt seien heute Petros im Wert von über drei Milliarden Franken im Umlauf, sagt der Staat. Jedoch gibt es davon in Venezuela keine Spur. Man kann mit Petros nirgends zahlen, und in der Blockchain-Szene fragt man sich, ob die Währung überhaupt existiert.
Die Zeitung «Washington Post» bezeichnete den Petro gar als «das schlechteste Investment aller Zeiten».
Trotzdem macht die Bevölkerung sehr aktiv von der Blockchain-Technologie Gebrauch: Um ihr Geld auf der Bank vor der Inflation zu retten, investieren viele Bürger in unabhängige Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether.
Diese Coins gelten bei uns wegen starker Preisschwankungen als äusserst unsichere und riskante Anlage. In Venezuela gibt es derzeit aber nur wenige Alternativen.