Luxus gegen Tradition. Dekadenz gegen Pragmatismus. Milliardär Jeff Bezos (58) gegen halb Rotterdam. Die Einwohner der Hafenstadt kämpfen für eines ihrer Wahrzeichen. Was ist passiert?
Amazon-Gründer Bezos gönnt sich eine Luxusyacht. Der Kaufpreis: 430 Millionen Franken. Das Mega-Teil wird in einer Werft der holländischen Metropole Rotterdam gebaut. Ein erstes Problem stellt sich schon vor ihrer Jungfernfahrt in den Weg: die altehrwürdige Königshaven-Brücke.
Plan A ist gescheitert, jetzt brauchts einen Plan B
Die Superyacht von Bezos ist zu hoch, um unter der Brücke hindurchzufahren. Doch es ist der einzige Weg von der Werft zum Meer. Deshalb hatte Schiffbauer Oceano bei der Rotterdamer Stadtverwaltung den Abbau des mittleren Brückenteils der Brücke beantragt. Bezahlt hätten Bezos und Oceano. Der Sprecher des Bürgermeisters zeigte sich nicht abgeneigt: «Es ist der einzige Weg zum Meer.»
Bei den Rotterdamern kam das Vorhaben allerdings ganz schlecht an. Sie beschimpften Bezos als «grössenwahnsinnigen Milliardär». Die Mitarbeiter der Werft fühlten sich gar bedroht und das Unternehmen befürchtete, dass die Yacht bei der Ausfahrt mit faulen Eiern beworfen würde.
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Der Antrag für den Abbau hat Oceano deshalb zurückgezogen. Das Problem der zu hohen Mäste, die nicht unter der Brücke durchpassen, bleibt aber bestehen. Welchen Plan B Bezos und die Werft jetzt haben, ist den niederländische Medienberichten nicht zu entnehmen. (gif)