Richtsätze im Überblick
Darum steigen Hypothekarzinsen wieder deutlich

Die durchschnittlichen Hypothekarzinsen erreichen wieder das Niveau von März 2020. Was hinter dem Anstieg steckt und ob es sich nur um ein Strohfeuer handelt.
Publiziert: 03.03.2021 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2021 um 08:55 Uhr
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Traum von Wohneigentum: Die Richtsätze, also die durchschnittlichen Hypothekarsätze von 150 Banken, Versicherungen und Pensionskassen, stiegen gemäss eine Studie von Moneypark in der mittleren und langen Laufzeit an.
Foto: STEFAN BOHRER

Die durchschnittlichen Hypothekarsätze sind zuletzt wieder deutlich angestiegen. Laut Moneypark befeuerten Inflationsängste in den USA einen raschen Anstieg der Kapitalmarktzinsen weltweit. Diesem Sog hätten sich auch die mittel- und langfristigen Hypozinsen nicht entziehen können.

Die Richtsätze, also die durchschnittlichen Hypothekarsätze von 150 Banken, Versicherungen und Pensionskassen, stiegen gemäss der Mitteilung vom Mittwoch in der mittleren und langen Laufzeit an. Bei den zehnjährigen Festhypotheken waren es 13 Basispunkte. Sie erreichten mit einem Richtsatz von 1,30 Prozent wieder das Niveau vom März 2020 kurz nach Ausbruch der Corona-Krise. Einen weniger starken Anstieg gab es bei den fünfjährigen Laufzeiten, nämlich um 6 Basispunkte auf 1,00 Prozent. Zweijährige Hypotheken zeigten sich unverändert auf 0,90 Prozent.

«Hysterische Reaktion»

Aktuell werde eine Stabilisierung der Langfristzinsen auf dem derzeitigen Niveau und kein nachhaltiger Anstieg erwartet. Die Inflationsängste in den USA und die dadurch ausgelösten Zinsanstiege rund um den Globus seien heftig und unerwartet gewesen. Viele Ökonomen seien von der «hysterischen Reaktion» einiger Marktteilnehmer überrascht worden und es dürfte sich eher um ein Strohfeuer als um einen fundamentalen Kurswechsel handeln.

Entsprechend dürften sich die Hypothekarzinsen auf dem aktuellen Niveau einpendeln. Zudem werde sich der Wettbewerb unter den Anbietern zusätzlich verstärken. Auch der Einstieg alternativer Kapitalgeber wie Pensionskassen und Anlagestiftungen in den Hypomarkt dürfte dafür sorgen, dass gerade bei problemlosen Finanzierungen ein weiterer Zinsanstieg ausbleibe.

Schweizer Wirtschaft kommt bislang glimpflich davon

Derzeit deutet laut Moneypark vieles darauf hin, dass die Schweizer Wirtschaft insgesamt recht glimpflich durch den zweiten Shutdown kommt. Entscheidend in Bezug auf die wirtschaftlichen Konsequenzen sei nun, wie rasch die Öffnungen kämen und insbesondere, welche Auswirkungen die Zunahme der Mobilität auf die Neuinfektionen habe. Dabei sei auch der Impffortschritt von zentraler Bedeutung.

Von einer Inflation sei die Schweiz und auch Europa derzeit weit entfernt. Zudem dürften die Währungshüter vor dem Hintergrund der riesigen Schuldenberge nur Zinserhöhungen beschliessen, wenn die Preisstabilität stark gefährdet sei. Ausserdem stehe der Konjunkturaufschwung weiterhin auf schwachen Beinen. (SDA)

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