Richtiger Verzehr entscheidend
Gefährliche Keime bei Fondue-Chinoise-Produkten vom Discounter entdeckt

In vier von 16 Tiefkühl-Fondues fand ein Testlabor Bakterien. In zwei Fällen drohen im schlimmsten Fall gesundheitliche Komplikationen. Was du beim Fondue-Verzehr beachten musst.
Publiziert: 07.12.2024 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2024 um 10:13 Uhr
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Das Konsumentenmagazin «Saldo» hat 16 tiefgekühlte Fondue Chinoise getestet.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Listeriengefahr in Fondue Chinoise. Bakterien in Trutenfleisch und Kalbfleisch-Röllchen nachgewiesen
  • Listeriose kann zu schweren Erkrankungen führen, besonders bei gefährdeten Personengruppen
  • 16 tiefgekühlte Fondue-Chinoise-Packungen von vier Detailhändlern im Labor getestet
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Familie oder Freunde sitzen gemütlich am Tisch, plaudern, trinken ein Glas Wein und tauchen die Fonduegabeln in den köchelnden Bouillon: Fondue Chinoise ist gerade jetzt im Dezember in der Schweizer Bevölkerung hoch beliebt. Wie ein Test des Konsumentenmagazins «Saldo» nun aber zeigt, köcheln je nach Fondue Chinoise unliebsame Bakterien mit.

16 tiefgekühlte Fondue-Chinoise-Packungen von Aldi, Lidl, Coop und Migros wurden im Labor getestet. Bei drei Trutenfleisch-Produkten – je eins von Aldi, Lidl und Migros – konnten Listerien nachgewiesen werden. Wobei die nachgewiesene Art in den Packungen von Lidl und Migros gemäss Saldo kein Gesundheitsrisiko birgt. Anders jene in der Aldi-Packung. Hier droht bei einer Infektion eine Listeriose.

Menschen mit geschwächter Immunabwehr sind besonders gefährdet

Die Infektionskrankheit kann zu Spitalaufenthalten oder schlimmstenfalls gar zum Tod führen. Bei schweren Verläufen kann es zu einer Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder Lungenentzündung kommen. Gefährdet sind besonders Personen mit geschwächter Immunabwehr, schwangere Frauen, Neugeborene und ältere Menschen, wie das Bundesamt für Gesundheit schreibt. Bei gesunden Menschen verläuft die Krankheit oft symptomfrei oder zumindest milde. Es können Fieber, grippeähnliche Symptome oder Durchfall auftreten.

In Kalbfleisch-Röllchen von Lidl wies das Labor die gefährlichen Darmbakterien EHEC nach. Diese verursachen die Bildung von starken Zellgiften, die zu leichtem bis blutigem Durchfall, Bauchkrämpfen, Übelkeit oder Erbrechen führen können. In seltenen Fällen greifen die Zellgifte Blutgefässe, Nieren und rote Blutkörperchen an, was Organschäden zur Folge haben kann.

Detailhändler nehmen Stellung

Blick wollte von den Detailhändlern Aldi, Lidl und Migros wissen, was sie zu den Testergebnissen sagen. Alle drei betonen, dass Listerien in der Natur weit verbreitete Bakterien sind und dass sie regelmässige Kontrollen durchführen. Für einen bedenkenlosen Genuss sei es zudem unerlässlich, dass man die Küchenhygiene einhält und das Fleisch vollständig durchgart. Darauf weise man auf den Verpackungen hin. 

Für tiefgekühltes Fleisch, wie es im Fondue Chinoise verwendet wird, gibt es keine gesetzlichen Vorgaben für Listerien und EHEC. Das bestätigt der Zürcher Kantonschemiker gegenüber Saldo: Deshalb würden auch keine amtlichen Kontrollen zu solchen Produkten durchgeführt.


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