Wenn Ihr Geldmanager oder Ihre Geldmanagerin einen Sportwagen fährt, ist es wahrscheinlich besser, Sie wechseln zu einem anderen. Das ist die Kurzzusammenfassung einer Studie, in der die Finanzprofessoren Stephen Brown, Yan Lu, Sugata Ray und Melvyn Teo die Performance von 1144 Hedge-Fund-Managerinnen und -Managern analysiert haben.
Die Finanzprofessoren haben die Risiken gemessen und die erzielten Renditen der Fondsmanagerinnen und -manager. Diese wurden zudem in zwei Gruppen eingeteilt: in eine, die PS-starke Sportwagen fährt, und in eine andere Gruppe. Das Resultat: Die Sportwagenfahrer gehen mehr Risiken ein und bringen das Vermögen ihrer Kundinnen und Kunden eher in Gefahr. Zudem schaffen sie deutlich weniger Gewinn für ihre Kundschaft.
Hin und her macht Taschen leer
Wer einen Sportwagen kaufe, zeige damit die Intention, beherzter auf das Gaspedal zu drücken, etwas mehr den Nervenkitzel zu suchen, so die Autoren der Studie. Das zeige sich auch im Management der Vermögen der Kundinnen und Kunden. Auch dort würden mehr Risiken eingegangen. Die Studie zeigte gar, dass die Sportwagenfahrer bei der Vermögensverwaltung eher die gesetzlichen Regeln brechen und eher ihre Kundschaft betrügen.
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Das ist natürlich nur ein Hinweis auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit und muss für den Einzelfall nichts bedeuten. Aber man darf trotzdem erwähnen, dass UBS-Chef Sergio Ermotti einen gelben Maserati fahren soll. Kommt hinzu, dass er interessanterweise mit mehr Präsenz im Homeoffice sein Risiko wieder senken könnte. Denn eine andere Studie ergab, dass Banker sich im Homeoffice ehrlicher verhalten als im Büro – Grund dafür soll sein, dass Banker sich im Büro von unethischen Kollegen eher anstecken lassen.
Aber zurück zu den Sportwagenfahrern und -fahrerinnen: Einer der Gründe für deren schlechtere Performance war auch, dass sie viel häufiger Wertpapiertransaktionen getätigt hatten, also Aktien gekauft und wiederverkauft haben. Das verursacht jedes mal Kosten – und ein Börsensprichwort besagt: Hin und her macht Taschen leer.
Dacia Jogger oder Citroen C3 Picasso
Insgesamt haben die Sportwagenfahrerinnen und -fahrer 2,92 Prozent pro Jahr weniger Rendite erzielt als die Kollegen ohne Sportwagen. Während also die Sportwagenfahrer schlecht für die Kundschaft sind, haben die Minivan-Fahrerinnen in der Analyse am besten abgeschnitten. Sie schafften 3,22 Prozent mehr Rendite als der Durchschnitt der Fahrerinnen und Fahrer von anderen Autos.
Das heisst, Sie sollten sich einen Geldmanager oder eine Geldmanagerin suchen, der oder die zum Beispiel einen Fiat 500L, einen Volkswagen Touran, einen Renault Espace, einen Tesla Y, Dacia Jogger oder einen Citroen C3 Picasso fährt.
Zum Schluss noch dies: Sollten Sie selber einen Sportwagen mit viel PS fahren, dann tun Sie gemäss der Studie gut daran, Ihre Vermögensverwaltung nicht selber in die Hände zu nehmen, sondern sie eben an einen Minivan-Fahrer oder an eine Minivan-Fahrerin auszulagern.