Auf einen Blick
- 5 Millionen Nutzer tätigten 2024 über 773 Millionen Transaktionen bei Twint
- Das Bezahlsystem bietet in der Schweiz vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
- Es gibt aber Sicherheitsrisiken durch Betrüger, die Phishing-SMS und gefälschte QR-Codes nutzen
«Chasch mers ja schnell twinte.» Das schweizerische Bezahlsystem Twint hat als Verb Eingang in das Vokabular der Schweizerinnen und Schweizer gefunden. Kein Wunder: 2024 nutzten 5 Millionen Menschen in der Schweiz Twint und tätigten damit über 773 Millionen Transaktionen.
Damit wuchs die Anzahl Transaktionen im Vergleich zu 2023 nochmals um über 30 Prozent. Im ersten vollen Nutzungsjahr 2017 waren es erst 4 Millionen Transaktionen. Die Twint-Nutzung ist also innert sieben Jahren regelrecht explodiert.
Zu drei Vierteln handelte es sich um kommerzielle Bezahlprozesse. Das restliche Viertel entfiel auf Interaktionen zwischen Privatpersonen: Hier 20 Stutz an die Tochter überwiesen, dort 100 Franken an den Kollegen zurückgezahlt. Schon Jugendliche ab zwölf Jahren nutzen Twint, ebenso wie Senioren – weil die Nutzung einfach ist.
Vielfältige Anwendungsformen
Twint hat sich im Alltag etabliert, weil es in unterschiedlichsten Bereichen anwendbar ist. So wurden etwa im Mobilitätssektor rund 77 Millionen Transaktionen getätigt. Also für ÖV-Billette, Miet-Trottis oder Parkplatzgebühren. Twint selber behauptet, dass Nutzer durch frühzeitiges Beenden ihrer Parkzeit in der App etwa 11 Millionen Franken sparen konnten.
Rund 46'000 neue Händler konnten dank des QR-Code-Stickers ohne aufwendige Technik am digitalen Zahlungsverkehr teilnehmen. Dazu nutzen bereits 40'000 Organisationen Twint für Spenden oder Mitgliederbeiträge.
Es geht auch verspielt. 6 Millionen drehten am virtuellen Glücksrad «Spin & Win», 300'000 Mal wurde die Funktion «Super Deals» für Rabatte genutzt, und 3 Millionen digitale Guthabenkarten wurden über die App verkauft.
Nicht zuletzt haben über eine Million Kundinnen und Kunden ihre Treuekarten – Cumulus, Supercard, Orell Füssli Card und viele mehr – in der App hinterlegt, was das Einkaufen bequemer macht. Also für den Schweizer Alltag massgeschneiderte Funktionen genutzt.
Vorsicht bei der Nutzung
Die Beliebtheit von Twint hat leider auch Betrüger auf den Plan gerufen. Cyberkriminelle nutzen vermehrt verschiedene Methoden, um an persönliche Daten und Geld von Nutzern zu gelangen. Etwa mit dem Versand von Phishing-SMS, bei denen sie sich als Twint-Support ausgeben. Oder indem sie Twint-QR-Codes mit gefälschten Codes überkleben, wonach die Bezahlungen an die Betrüger statt an den Verkäufer gehen.
Twint hat klare Richtlinien zur Sicherheit herausgegeben. Unter anderem sollten Zahlungen nur an bekannte und vertrauenswürdige Empfänger gesendet werden. Dazu lohnt es sich, zu prüfen, dass QR-Codes direkt von vertrauenswürdigen Quellen stammen.
Mit der einfachen und schnellen Bezahlung kann das Geld nämlich genauso einfach und schnell unwiderruflich weg sein.