In diesem Jahr verbrachten viele Schweizer ihre Ferien im Inland. Sie bereisten das eigene Land und gaben ihr Geld in heimischen Ferienregionen aus. Und noch nie wurde so viel Geld mit Kreditkarten ausgegeben. Im Juli wurden Rekordwerte erreicht, berichtet die «Handelszeitung» über ihre Auswertung.
So flossen 11,9 Milliarden Franken über Kredit- und Debitkarten, davon stammen 3,8 Milliarden aus Bargeldbezügen aus der Schweiz. Das sind 75 Prozent mehr als während des Lockdown-Monats April und 15 Prozent mehr als Anfang Jahr, so die Zeitung.
Aber nicht überall glühten die Kreditkarten gleich stark, wie eine Auswertung der Umsätze mit Kredit- und Debitkarten deutlich zeigt.
Besonders markant im Gastgewerbe
Die Differenz in der Hotellerie und Gastronomie ist besonders hoch. Nach tiefen Zahlen im Januar und einem grossen Loch im April kletterten die Kartenumsätze auf ein Plus von 46 Prozent.
Ein gegenteiliges Bild zeigen die Zahlen des Lebensmittel-Detailhandels: Im Frühling erlebte die Branche ein Hoch, weil die Leute vermehrt selbst kochten und nicht im Ausland einkaufen konnten. Das hat sich wieder etwas relativiert.
Ost- und Südschweiz besonders stark
Die Zahlen zu den Umsätzen mit Debitkarten wie Maestro zeigen zudem, wo die Schweizer in den Sommerferien das Geld ausgegeben haben.
Gemessen an den Umsätzen des Vorjahres konnten die Regionen Tessin, Ostschweiz und Zentralschweiz im Juli im Gastgewerbe ein starkes Plus von je 75 Prozent verbuchen. Dahinter folgen Espace Mittelland (+69 Prozent) und die Nordwestschweiz (+46 Prozent) vor dem Genferseebecken (+28 Prozent) und Zürich (+22 Prozent), die nur leicht zulegten, so die «Handelszeitung».
Das Fürstentum Liechtenstein profitiert
Auch scheinen die Schweizer das Ländle entdeckt zu haben. Schon im Lockdown profitierte das Fürstentum, dessen Grenzen zur Schweiz nie geschlossen waren. Während die Ausgaben für Lebensmittel im April in den übrigen Nachbarländern verglichen mit dem Vorjahr um 60 bis 90 Prozent einbrachen, verdoppelten sie sich in Liechtenstein.
Bei den Nachbarländern verbuchten Frankreich, Österreich und Liechtenstein steigende Umsätze, wogegen Deutschland und Italien verloren. (lui)