Reisewarnungen: Das muss man wissen
Aus diesen Gründen setzen uns die Nachbarländer auf die Liste

Auch unsere Nachbarländer haben ihre eigenen Kriterien, um zu entscheiden, ob die Schweiz auf ihrer Risikoliste landet oder nicht. Die Merkmale gehen weit auseinander. Das sind die wichtigsten Faktoren.
Publiziert: 22.10.2020 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2020 um 16:43 Uhr
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Der Deutsche Nachbar hat ein vergleichbares System zur Beurteilung der Quarantäneliste wie die Schweiz.
Foto: Getty Images
Aline Leutwiler

In der Schweiz gibt es den einen klaren Grenzwert: Länder mit mehr als 60 Ansteckungen pro hunderttausend Einwohner in den letzten zwei Wochen müssen auf die Quarantäneliste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Eine Ausnahme gilt für die Grenzregionen.

Weniger klar sind die Kriterien für eine Reisewarnung in unseren Nachbarländern. Auch die Definitionen von erhöhter Ansteckungsgefahr gehen auseinander.

Schwellenwert in Deutschland

Der Deutsche Nachbar hat ein vergleichbares System wie die Schweiz. Um als Risikogebiet eingestuft zu werden, muss das Land mehr als 50 Ansteckungen pro hunderttausend Einwohner in den letzten sieben Tagen verzeichnen. Laut dem Auswärtigen Amt sei aber die generelle Entwicklung wichtiger, als eine Momentaufnahme der Zahlen. Die Zahlen werden laufend geprüft, und es kann jederzeit zu einer Anpassung der Risikowarnung kommen.

Letzte Woche verzeichnete die Schweiz 101 Ansteckungen pro hunderttausend in den letzten sieben Tagen. Damit ist der Grenzwert bei Weitem überschritten. Deutschland hat bereits reagiert und erst die Kantone Freiburg, Genf, Jura, Neuchâtel, Nidwalden, Schwyz, Uri, Waadt, Zürich und Zug auf die Risikoliste gesetzt. Jetzt steht bereits die ganze Schweiz auf der Liste.

Österreich erstellt Risikostufen

Das österreichische Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten kategorisiert alle Länder anhand von sechs verschiedenen Risikostufen. Ab der fünften Stufe braucht es einen negativen Corona-Test bei der Einreise, und ab der sechsten Stufe wird die offizielle Reisewarnung ausgesprochen. Wer keinen negativen Corona-Test bei der Einreise zeigen kann, geht 10 Tage in Quarantäne.

Die Kriterien für die Einstufung der Situation basieren auf einer generellen Einschätzung. «Neben Zahlen von Corona-Infizierten oder –Toten, sind auch Anti-Corona-Massnahmen (Ausgangssperren, Grenzschliessungen, Quarantänebestimmungen) und allfällige Einschränkungen in der Mobilität ausschlaggebend», heisst es beim Ministerium.

Bisher steht die Schweiz noch immer auf Risikostufe 4. Das kann sich aber sehr schnell wieder ändern.

Italien hat keine eindeutigen Regeln

Italien kategorisiert die Einreisebedingungen von A bis F. Je nach Gruppe gelten andere Regeln. Von keinerlei Reiserestriktionen bis Reiseverbot reichen die Bestimmungen. Die ursprüngliche Kategorisierung lässt Länder im Schengen-Raum restriktionsfrei einreisen. Für den Rest der Welt gilt eine zweiwöchige Quarantäne. Je nachdem kann Italien Lockerungen oder Verschärfungen veranlassen. Diese basieren auf der Analyse der aktuellen Situation.

Die Schweiz ist in Kategorie B, gemeinsam mit den meisten Ländern der EU. Für diese Kategorie bestehen keine Einreisebeschränkungen, einzig eine Selbstdeklaration soll der Reisende ausfüllen. Mit den steigenden Fallzahlen kann die Analyse der italienischen Behörden aber auch bald zu einer neuen Kategorisierung führen.

Frankreich arbeitet länderspezifisch

Auch Frankreich kennt keinen klaren Grenzwert für die Risikowarnung. Das Ministerium für euoropäische und internationale Angelegenheiten veröffentlicht eine spezifische Warnung für jedes einzelne Land. Diese aktualisiert sie, wenn sich die Situation signifikant ändert.

Momentan besteht keine Quarantänepflicht für Schweizer. Es wird zwar empfohlen einen negativen Corona-Test bei Grenzübertritt dabei zu haben, es ist aber nicht vorgeschrieben.

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