Volkswagen steckt tief in der Krise. Der deutsche Autogigant hat diese Woche ein drastisches Sparprogramm bekannt gegeben. Mindestens drei VW-Fabriken sollen in Deutschland geschlossen, die übrigen Standorte massiv verkleinert werden. Zehntausende der 120'000 Angestellten in Deutschland sollen ihren Job verlieren. Neues Ungemach droht dem gebeutelten Autobauer zudem in China, wo verschiedene Elektromodelle produziert werden. Die EU hat am Dienstag Strafzölle von bis zu 35 Prozent für China-Importe beschlossen – obwohl sich Deutschland dagegen ausgesprochen hat. In diesem angespannten Klima wurde am Dienstag nun auch noch die Schliessung des Audi-Werks in Brüssel bekannt.
Am Mittwoch kam der Tag der Wahrheit: Der Volkswagen-Konzern musste die Zahlen für das dritte Quartal präsentieren. Und diese sind ebenfalls schrecklich: VW hat von Juli bis September einen herben Gewinneinbruch erlitten. Ein schwaches Branchenumfeld mit weniger Fahrzeugverkäufen sowie der angestossene Kapazitäts- und Stellenabbau im Konzern sorgten für eine Milliardenbelastung.
Probleme in China
Die Werte fielen noch schwächer aus als von Analysten ohnehin befürchtet. Der Konzerngewinn sackte nach Steuern um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ab – unter anderem, weil es für VW auch im wichtigen Markt China schlecht läuft. Der Umsatz fiel dagegen nur um ein halbes Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.
Die im September erneut gesenkte Jahresprognose hielt das Management um Vorstandschef Oliver Blume aufrecht. Blume hat im Konzern den Rotstift angesetzt und will Milliarden einsparen, um insbesondere die renditeschwache Kernmarke VW PKW wieder auf Trab zu bringen.