Ferien an zwei der schönsten Seen Österreichs und Deutschlands für nur etwa 800 Franken – und das in der Hochsaison. Wie das geht, erzählt der Blick-Leser Christian Klotz. Vergangene Woche fuhr er mit seiner Freundin Sibylle Witzig (55) von seinem Wohnort Altstetten ZH nach Bayern und Kärnten in die Sommerferien.
Ferien in Bayern
Die erste Etappe führt das Pärchen auf einen Campingplatz nach Bayern ins 400 Kilometer weit entfernte Prien am Chiemsee. Die beiden verbringen vier Nächte dort – die Kosten pro Nacht für beide: 50 Franken. Im Vergleich zu einem Hotelzimmer in der beliebten Ferienregion ist das äusserst wenig.
Vor acht Jahren hat sich Christian Klotz (56) einen Wohnwagen gekauft – ein Luxus, der sich nun ausbezahlt. Dank dieser Investition fallen für ihn seither weniger Kosten für die Ferien an als zuvor. «Mit knapp 60 Franken pro Person und Tag kommen meine Partnerin und ich gut aus», sagt Klotz.
Auch fürs Essen geben die beiden wenig aus: «Meistens haben wir uns selbst auf dem Campingplatz verpflegt», sagt Klotz. Der gelernte Koch – heute ist er Buschauffeur – weiss, wie man aus einfachen Zutaten etwas Feines zaubert. Zweimal gönnen sich die beiden etwas und gehen auswärts essen: Das Sweet-and-Sour-Gericht eines bayrischen Wirts, der asiatisch kocht, kostet inklusive Getränke 40 Franken. Beim zweiten Mal auswärts Essen gibt es ein Wiener Schnitzel im Wallfahrtsort Maria Plain. Dieses Nachtessen schlägt mit 50 Franken zu Buche.
Auch beim Unterhaltungsprogramm tagsüber beweisen die beiden, dass sich mit kleinem Budget viel erleben lässt. An einem Tag mieten sie E-Bikes und fahren damit 60 Kilometer rund um den Chiemsee. Die Velomiete kostet 35 Franken pro Velo. An den anderen Tagen besichtigten sie die Städte Rosenheim und Salzburg – bis auf den Parkplatz kosten sie diese Ausflüge gar nichts.
Auftritt in Kärnten
Noch günstiger kommt Klotz und seiner Freundin das Essen in der zweiten Ferienhälfte. Dann nämlich essen die beiden gratis - dank Klotz' Hobby: der Musik.
In der Schweiz spielt er in einer Rockband und einem Duo Gitarre. In diesen Ferien nun trat der gebürtige Österreicher in Klagenfurt auf – dieses Mal ohne Band. Klotz sagt: «Ein befreundeter Beizer engagiert mich als Alleinunterhalter in seinem Café.»
Klotz spielt österreichische Pop-Songs von Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros, Georg Danzer und anderen. Damit er keinen Stress hat, reisen der Hobbymusiker und seine Partnerin bereits einen Tag vorher vom Chiemsee die knapp 300 Kilometer über die Tauernautobahn nach Klagenfurt.
Die zweite Etappe kostet verhältnismässig mehr als die erste Etappe, weil in Österreich die Autobahnen mehrfach kosten. Ähnlich wie in der Schweiz gibt es eine «Mautgebühr». Die 10-Tages-Vignette kostet 10 Franken. Spezielle Autobahnen wie die Tauernautobahn kosten extra: 13.50 Franken pro Benützung.
In Kärnten wohnen die beiden erneut auf einem Campingplatz: am Rauschelesee direkt neben Klagenfurt. Dort kosten die beiden Übernachtungen im Wohnwagen 88 Franken – für zwei Personen. Der Alleinunterhalter-Auftritt am Samstagabend wird ein voller Erfolg: Vier Stunden spielt Christian Klotz im ausverkauften Café.
Treibstoffkosten mit Wohnwagen höher
Während der Ferienwoche legen Klotz und seine Partnerin in ihrem BMW 320 Kombi rund 1'500 Kilometer zurück. Für den Diesel geben sie rund 250 Franken aus. Klotz sagt: «Würden wir ohne Wohnwagen fahren, bräuchten wir wohl nur halb so viel Diesel.» Doch ohne müssten sie auch in einem Hotel übernachten – oder im Zelt. Und so entweder mehr Geld ausgeben – oder auf Komfort verzichten.
Während der gesamten Ferienwoche gaben die beiden gemäss ihren Angaben rund 800 Franken aus – und damit knapp 60 Franken pro Person und Tag.