Ob im Fitnesscenter, Kino oder am Arbeitsplatz: Eine Maskenpflicht gilt drinnen nun wieder überall dort, wo eine Zertifikatspflicht gilt – ausser bei privaten Treffen. Und schon tun sich wieder erste Lücken auf in den Regalen der Detailhändler. Geht das Hamstern wieder los? In einzelnen Läden sind Einwegmasken bereits ausverkauft, optional bleibt der Griff zur FFP2-Maske.
Genau bei dieser scheiden sich die Geister: Welche Maske bietet den besten Schutz? Während in Österreich die FFP2-Maske Pflicht ist, schlägt sich die Schweiz seit Beginn der Pandemie mit den gängigen Hygienemasken durch. Die Position des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zum Thema Mundschutz ist auch nach der Massnahmen-Verschärfung klar: Die FFP2-Maske wird (noch) nicht empfohlen.
Studie zeigt: FFP2-Masken enorm effektiv
Interessant: Eine neue Studie der deutschen Max-Planck-Gesellschaft zeigt, dass die FFP2-Maske einen enorm effektiven Schutz bietet. Konkret: Beim korrekten Tragen dieses Maskentyps liegt die Ansteckungsgefahr bei 0,1 Prozent. Dies wurde gemessen in einem Szenario, bei welchem sich ein Infizierter und ein Gesunder zwanzig Minuten auf kurzer Distanz im Innenraum begegneten.
Die Studie erwähnt mehrmals, dass die hohe Wirksamkeit erst bei dicht schliessenden und korrekt getragenen Masken garantiert ist. Und genau das ist der Knackpunkt: Laut BAG sei das korrekte Tragen der FFP2-Maske bei geschultem Personal gewährleistet, «nicht aber in einer Alltagssituation beim Tragen durch Laien».
BAG empfiehlt keine FFP2-Masken
Auf Anfrage beim BAG werden die FFP2-Masken daher nicht empfohlen.
Die Begründung: Die Maske kann nicht über einen längeren Zeitraum festsitzend getragen werden. «Da der Atemwiderstand beim Träger erhöht ist, müssen regelmässige Pausen vom Tragen eingehalten werden. Ausserdem ist ein eng anliegender Sitz bei Bartträgern generell nicht möglich», so der Sprecher vom BAG.
Weiter warnt der Sprecher vor zu grossem Sicherheitsgefühl: «Das Tragen einer vermeintlich sichereren Maske kann auch zu einem veränderten Risikoverhalten bei der Trägerin oder beim Träger führen, sodass es durch Nichteinhalten der übrigen Verhaltensregeln, zum Beispiel Abstand halten, sogar zu mehr Übertragungen kommen kann.»
Stolze Preise bei den FFP2-Masken
Preislich gehören FFP2-Masken zur Luxusvariante in Sachen Virenschutz. Unter Umständen sind diese doppelt so teuer wie die gängigen Hygienemasken. Durchschnittlich kosten die FFP2-Masken 0.89 Franken pro Stück. Allerdings haben sich die Preise vor allem bei den Discountern im Vergleich zum Jahresbeginn in etwa halbiert.
Detailhändler | Mengenpreis | Preis pro Stück |
Amavita / Sun Store / Coop Vitality | 3 Stück für 10.90 Fr. | rund 3.63 Fr. |
Brack | 20 Stück für 19.90 Fr. | rund 1.00 Fr. |
Galaxus | 20 Stück für 19.50 Fr. | rund 0.98 Fr. |
Migros | 20 Stück für 15.95 Fr. | rund 0.80 Fr. |
Coop | 5 Stück für 3.95 Fr. | rund 0.80 Fr. |
Manor | 50 Stück für 34.90 Fr. | rund 0.70 Fr. |
Lidl | - | rund 0.55 Fr. |
Aldi | 50 Stück für 19.99 Fr. | rund 0.40 Fr. |
Quelle: Angaben der Firmen, Stand: 6.12.2021
Auch von Stoffmasken rät das BAG ab: «Selbst hergestellte Stoffmasken empfehlen wir nicht. Industriell gefertigte Textilmasken können allenfalls einen gewissen Fremdschutz vermitteln», heisst aus auf der Webseite.
Pro Maske nicht mehr als ein halber Franken
Durchschnittlich kosten Einwegmasken heute rund 0.23 Fr. pro Stück. Der Preisüberblick zeigt: Vielerorts liegt der Preis im niedrigen zweistelligen Rappenbereich.
Detailhändler | Mengenpreis | Preis pro Stück |
Amavita / Sunstore | 20 Stück für 9.95 Fr. | rund 0.50 Fr. |
Coop Vitality | 20 Stück für 6.95 Fr. | rund 0.35 Fr. |
Brack | 50 Stück für 9.90 Fr. | rund 0.20 Fr. |
Manor | 50 Stück für 7.45 Fr. | rund 0.15 Fr. |
Coop | 50 Stück für 6.95 Fr. | rund 0.14 Fr. |
Migros | 50 Stück für 6.80 Fr. | rund 0.14 Fr. |
Denner | 50 Stück für 6.80 Fr. | rund 0.14 Fr. |
Lidl | 50 Stück für 6.79 Fr. | rund 0.14 Fr. |
Galaxus | 50 Stück für 5.90 Fr. | rund 0.12 Fr. |
Aldi | 50 Stück für 4.99 Fr. | rund 0.10 Fr. |
Quelle: Angaben der Firmen, Stand: 6.12.2021
Nicht nur bei ersten Detailhändlern sind die Hygienemasken wieder vermehrt ausverkauft, sondern auch in den Onlineshops. Besonders beliebt und darum vergriffen sind dabei nicht die klassischen türkisfarbenen OP-Masken, sondern Mundschutz in anderen Farben wie beispielsweise in Schwarz.