Auf einen Blick
- Lindt profitiert vom Dubai-Schokolade-Hype und steigert den Umsatz
- Dubai-Schoggi von Lindt ab Ende März bei Coop erhältlich
- Lindt erhöhte Preise 2024 um 6,3 Prozent, weitere Steigerungen erwartet
Wer kann sich noch an Dubai-Schokolade erinnern? Um die Schoggi-Tafel, gefüllt mit Pistaziencreme und Engelshaar, ist im letzten Jahr ein regelrechter Hype ausgebrochen. Die Confiserien sprangen schnell auf den auf Tiktok geborenen Trend auf – und entwickelten ihre eigenen Kreationen. So auch Lindt & Sprüngli: Der Premiumhersteller verkaufte seine eigene, handgemachte Dubai-Schokolade nur in den eigenen Läden. Kostenpunkt: 14.95 Franken für 150 Gramm.
Und es scheint sich ausgezahlt zu haben: Lindt-Chef Adalbert Lechner (63) bezeichnet den Hype als «grösstes Ereignis des Jahres». Der Umsatz von Lindt stieg 2024 um 5,1 Prozent auf 5,47 Milliarden Franken. Unter dem Strich blieb der Gewinn mit 672,3 Millionen Franken stabil.
Lindt will auch dieses Jahr vom Hype profitieren: Ab Ende März soll es die Dubai Style Chocolade vorerst exklusiv bei Coop zu kaufen geben, verkündet Lechner an der Medienkonferenz. Auch dieses Jahr soll das Produkt einen «substanziellen» Einfluss auf das Geschäftswachstum haben.
Kosten wird eine Tafel mit 145 Gramm 9.95 Franken, wie Coop auf Anfrage von Blick mitteilt. Die Tafeln bleiben jedoch limitiert – es wird sie nur in ausgewählten Verkaufsstellen geben. Aufgrund ihrer Füllung sind die Tafeln nur vier Monate haltbar.
Nachfrage ungebrochen
Alles andere als süss sind dagegen die Preissteigerungen von Lindt: Der Confiseur hat die Preise für Schokoladen-Produkte 2024 im Schnitt um 6,3 Prozent erhöht. Trotzdem bleibt Schoggi gefragt und Lindt konnte weiter Marktanteile gewinnen.
Damit nicht genug: «Die Preise werden 2025 nochmals im zweistelligen Bereich steigen», kündigt Lechner an. Bisher sei Schokolade viel zu günstig verkauft worden, argumentiert der Chef.
Grund dafür ist der steigende Kakao-Preis. Die Materialkosten bei Lindt sind 2024 wegen des Rohstoffs um rund 12 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken angestiegen. «Es war ein herausforderndes Jahr. Der Kakaopreis hat sich 2024 verdreifacht», erklärt Lechner. Die Ernte in Westafrika wurde durch das schlechte Wetter sowie Krankheiten beeinträchtigt.
Die Detailhändler Migros und Coop sowie die Discounter Aldi und Denner bestätigen generelle Preiserhöhungen bei Schoggi-Artikeln gegenüber Blick. «Über die letzten zwölf Monaten gesehen sind die Schokoladenpreise, einschliesslich der Produkte von Lindt, durchschnittlich um 10 bis 15 Prozent gestiegen», teilt Denner mit. Konsumenten würden deshalb vermehrt zu Aktionsangeboten oder Eigenmarken des Discounters greifen. Bei Aldi sind die Preise sowohl für Markenartikel als auch für Eigenmarken gestiegen.
Bei Coop stieg der Preis für eine Packung Lindor-Kugeln zuletzt von 10.95 auf 11.95 Franken. Auch die Ovomaltinen-Branchli kosten gemäss dem Detailhändler mit 1.80 Franken neu 10 Rappen mehr. Trotz steigenden Preise bleibe die Nachfrage stabil.