Preisaufschlag wegen Corona
So viel mehr kostet der Café Crème nächstes Jahr

Der Interessenverband Cafetiersuisse warnt im kommenden Jahr vor steigenden Kaffeepreisen. Je nach Region fällt der Preisaufschlag unterschiedlich hoch aus. Schuld am steigenden Preis sei die Pandemie.
Publiziert: 06.12.2021 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2021 um 12:20 Uhr
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Der Verband Cafetiersuisse warnt im kommenden Jahr vor steigenden Kaffeepreisen.
Foto: Keystone

Eine Tasse Kaffee im Lieblingscafé um die Ecke könnte im kommenden Jahr deutlich mehr kosten. Nachdem die Preisentwicklung in den letzten Jahren eher moderat war, rechnet der Interessenverband Cafetiersuisse für das kommende Jahr mit steigenden Preisen. Cafetiersuisse ist ein Branchenverband für Gastronominnen und Gastronomen, mehrheitlich Cafés.

So müssten Kaffeeliebhaber in Cafés, Bäckereien oder Bistros nächstes Jahr fünf bis zehn Prozent mehr für das Getränk zahlen, heisst es in einem neuen Bericht des Verbands. Schuld sei die Corona-Krise: Die finanziellen Rücklagen der Cafés sind aufgebraucht, so der Verband. Wer Gewinne schreibt, muss damit die Corona-Kredite abstottern.

Hohe Mieten, steigende Löhne

Daneben treiben auch die Lohn- und Mietkosten den Kaffeepreis nach oben. Per 2022 erhalten Angestellte in der Gastronomie gemäss Gesamtarbeitsvertrag 0,2 Prozent mehr Lohn. Darauf haben sich die Sozialpartner geeinigt.

Doch auch in anderen Bereichen erwartet der Verband laut der Mitteilung höhere Fixkosten. Denn aktuell steigen etwa die Strom- und die Rohstoffpreise. Tatsächlich liegt der Preis für Kaffeebohnen der Sorte Arabica aktuell – unter anderem wegen schlechten Wetters und Lieferkettenproblemen – auf einem Zehnjahreshoch.

Zürich ist Spitzenreiter

Bereits im laufenden Jahr stellte der Verband in der Deutschschweiz teils deutliche Preiserhöhungen fest. So stieg der durchschnittliche Preis für einen Kaffee in der Stadt Bern um 13 Rappen – von 4,25 auf 4,38 Franken. Insgesamt ging der Kaffeepreis in der Deutschschweiz um 5 Rappen auf 4,30 hoch. Das entspricht einer Steigerung von knapp 1,2 Prozent. Für den Preisvergleich hat der Verband die Kaffeepreise in 650 Cafés und Bistros erhoben.

Im Schnitt am teuersten war eine Tasse Kaffee 2021 im Kanton Zürich mit 4,48 Franken. Dort wurden – zusammen mit dem Kanton Aargau – mit 6 Franken auch die Höchstpreise für eine Tasse Kaffee verzeichnet. Mit einem Tiefstpreis von 3 Franken erhielt man in Zürich gleichzeitig aber auch den günstigsten Kaffee, ebenso wie in der Ostschweiz.

Region Durchschnittspreis 2020 in CHF Durchschnittspreis 2021 in CHF
Kanton Aargau4.254.27
Kanton Bern4.074.16
Kanton Basel-Landschaft4.124.14
Kanton Basel-Stadt4.434.45
Kanton Luzern4.304.33
Kanton St. Gallen4.224.27
Kanton Solothurn4.144.17
Kanton Zürich4.414.48
Stadt Bern4.254.38
Stadt Zürich4.514.58
Stadt Winterthur4.434.45

Schweizer trinken viermal mehr Kaffee als Russen

Die Schweizerinnen und Schweizer trinken pro Jahr je 1070 Tassen Kaffee. Damit rangiert die Schweiz unter den weltweiten Spitzenreitern. In den Nachbarländern Deutschland und Österreich wird mit 1292 respektive 1246 Tassen aber sogar noch leicht mehr Kaffee getrunken als hierzulande. Wenig beliebt ist der Wachmacher hingegen bei den Russen: Sie trinken gerade einmal 278 Tassen pro Person und Jahr. (SDA/sfa)

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