Pompöses 500-Mio-Projekt folgt umstrittenem Trend
Neues Luxus-Resort nur für Kreuzfahrt-Gäste

Weil Kreuzfahrtschiffe aus grossen Städten teilweise verbannt werden, bauen die grossen Reedereien dieser Welt einfach ihre eigenen Privatinseln oder Privatressorts. Das neuste Projekt für 500 Millionen US-Dollar ist pompöser denn je – und sorgt für Kritik
Publiziert: 20.02.2024 um 11:24 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2024 um 11:36 Uhr
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Das Privat-Resort Celebration Key bietet eine riesige Süsswasserlagune, einen Wasserspielbereich, zwei Wasserrutschen, Sportplätze, Infinity-Pool und eine Bar mit DJ.
Foto: Carnival Cruise Line
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Coco Cay statt Miami. Oder Half Moon Cay statt Bahamas. Kreuzfahrtschiffe steuern zusehends eigene Privatinseln und Privatressorts anstelle von klassischen Metropolen am Meer an. Der Grund: Die neuen Mega-Schiffe sind zu gross für die alten Häfen. Ausserdem gibt es aufgrund von Umweltsorgen in verschiedenen Städten weltweit immer mehr Einschränkungen für die Luxusliner.

Was machen die Kreuzfahrt-Giganten wie Royal Caribbean und Co. also? Sie kaufen ganze Inseln oder viel Land und bauen sie zu Luxus-Ressorts um! Die Kreuzfahrtindustrie kreiert sich seine Destinationen einfach selbst. Der Vorteil: Langfristige Planungssicherheit und neue Einnahmequellen dank Zusatzangeboten auf den Privatinseln und Privatressorts.

Pompöses Projekt auf Grand Bahama im Detail

Die Carnival Cruise Line baut nun auf der Insel Grand Bahama ein eigenes Resort der Extraklasse. Die Celebration Key soll im Juli 2025 eröffnet werden. Kosten des Projekts: 500 Millionen US-Dollar.

Laut der Reederei wird es einen Bereich für Familien und einen geschlossenen Privatclub nur für Erwachsene geben. Die Kinder werden in den Genuss einer riesigen Süsswasserlagune, einem Wasserspielbereich, zwei Wasserrutschen und Sportplätzen kommen. Die Erwachsenen dürfen sich auf einen Infinity-Pool und eine Bar mit DJ freuen. Auch ein Einkaufszentrum steht für die Gäste bereit.

Jährlich sollen bis zu 2 Millionen Gäste auf die Celebration Key kommen. In Zukunft sind für die Abenteuerlustigen sogenannte Ziplines (Seilrutschen) und mehrere Wasserparks geplant. Für bereits 220 US-Dollar kann man die Celebration Key von Miami aus für drei Tage besuchen. Die Carnival Cruise Line erhofft sich durch kostenpflichtige Ausflüge auf dem Privatressort zusätzliche Einnahmen.

Der Trend zu Privatinseln und Privatressorts in der Kreuzfahrtindustrie ist umstritten. Umweltorganisationen weltweit kritisieren den immensen Ressourcenverbrauch beim Bau der Luxus-Destinationen. Davon aufhalten lassen sich die Reedereien um Royal Caribbean oder Carnival Cruise Line nicht. Die nächste Privatinsel für Kreuzfahrtschiffe kommt bestimmt.

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