Messen haben es in der Schweiz seit dem Ausbruch von Corona schwer. Eine nach der anderen wurde letztes Jahr abgesagt. Auch dieses Jahr sieht es nicht viel besser aus. An den Messen hängen viele Jobs und Hotelübernachtungen. Sie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. So etwa die Olma in St.Gallen. Jahr für Jahr strömen Hunderte Aussteller und Zehntausende Besucher aufs Messeareal und die grosse Chilbi in der Stadt.
Dieses Jahr will die Olma ihre Pforten wieder öffnen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Derzeit arbeitet man noch an verschiedenen Szenarien, weil nicht absehbar ist, wie sich die Corona-Situation entwickelt. Noch vor den Sommerferien soll entschieden werden, ob die Olma im Oktober 2021 stattfindet oder nicht.
«Das kleinere Übel»
Eine Option ist für Direktorin Christine Bolt auch eine Art Pass für geimpfte, getestete oder bereits genesene Messebesucher. «Wir sind uns bewusst, dass dies nicht einfach wäre – sowohl logistisch als auch gegebenenfalls für gewisse Leute», erklärt die Direktorin im Bericht. Noch ist ungewiss, ob ein solcher Pass überhaupt Chancen hat, von der Politik akzeptiert zu werden. Entsprechende Beratungen laufen.
Die Organisatoren der Olma unternehmen aber alles, dass der Traditionsanlass stattfinden kann. Auch wenn allenfalls nicht alle Zugang aufs Messegelände hätten. «Unser zentrales Anliegen ist es, die Messe durchführen zu können. Eine eingeschränkte Durchführung ist für uns das kleinere Übel als keine Durchführung», sagt Bolt.
Ganz wichtig ist den Organisatoren aber: «Wir würden eine einheitliche und branchenübergreifende Regelung für Veranstalter aller Art sehr begrüssen und damit Planungssicherheit gewinnen», betont Christine Bolt.
«Dann sehen wir schwarz»
Weniger zuversichtlich sind die Organisatoren des Openair St.Gallen, das vom 1. bis 4. Juli stattfinden soll. «Wenn wir realistisch sind, ist es eher unwahrscheinlich, dass wir mit 30’000 Personen im Sittertobel feiern», sagt Sprecherin Nora Fuchs zu Blick TV.
Man würde schon lange auf Antworten warten, wie es im Sommer aussieht mit Grossveranstaltungen. «Unser Programm steht, wir sind in engem Kontakt mit den Bands und deren Agenten», so Fuchs. Der Druck steige, viele internationale Bands hätten ihre Tourneen bereits abgesagt. «Wenn wir nicht bald wissen, wie es aussieht im Sommer, dann sehe ich schwarz.» (pbe)