Parkplatz-Puff bei Instagram-Hotspot
Parkieren auf der Wiese beim Bauern soll verboten werden

Im Alpstein sind Parkplätze an Spitzentagen ein rares Gut. Findige Bauern bieten ihre Wiesen zum Abstellen von Autos an. Damit soll aber bald Schluss sein. Die Parkplätze liegen in Gewässerschutzzonen. Jetzt prüft der Kanton Appenzell Innerrhoden sogar ein Parkhaus.
Publiziert: 18.10.2024 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2024 um 12:41 Uhr
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In Wassserauen, am Fuss des Seealpsees, gibts 350 reguläre Parkplätze.
Foto: Linda Käsbohrer

Auf einen Blick

  • Touristen sorgen für Staus und volle Parkplätze im Appenzellerland
  • Wiesenparkplätze von Bauern retten Wandertage
  • Sie stehen aber in der Gewässerschutzzone
  • Der Kanton prüft sogar den Bau eines Parkhauses
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

An schönen Herbsttagen kommen sie zu Tausenden ins Appenzellerland. Wanderer aus der Region Zürich, der Ostschweiz und dem nahen Deutschland schnüren sich die Wanderschuhe und schwärmen aus auf den Wanderwegen im Alpstein. Ein Grossteil reist mit dem Auto an, obwohl die Appenzeller Bahnen die ganze Region gut erschliessen. Die Folgen: Staus und stockender Verkehr auf der An- und Abreise sowie ausgebuchte Parkplätze.

Die Rettung sind da Parkplätze auf der Wiese. Appenzeller Bauern stellen an Spitzentagen ihre Weiden zur Verfügung. Sie verdienen sich so einen Zustupf und retten den Touristen den Wandertag. So zum Beispiel in Wasserauen AI am Fuss des Seealpsees. Von dort aus führt der Weg hoch zum Bergrestaurant Äscher, das mit seiner spektakulären Lage an einer Felswand auf Instagram immer wieder für Furore sorgt. In der Nähe liegt auch die Talstation der Luftseilbahn Wasserauen-Ebenalp.

Parkplätze in der Schutzzone

570 Wiesenparkplätze hat die Ortschaft mit ihren gerade einmal 30 Einwohnern. Auf sie weichen die Touristen aus, wenn die 350 fixen Parkplätze zwischen Bahnhof Wasserauen und dem Hotel Alpenrose voll sind. Die ersten 90 Minuten sind gratis, dann kosten die Parkplätze. Das zieht natürlich Leute an. Mit Hund und Kind reist es sich mit dem Auto für viele einfach bequemer. Erst recht, wenn man dieses direkt neben dem Wanderweg auf einer Wiese abstellen kann.

Damit soll aber bald Schluss sein, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Wie lange die Wiesen noch als Parkplatz benutzt werden dürfen, ist ungewiss. Sie befinden sich in der Gewässerschutzzone. Die meisten von ihnen auf einem Grundwasserschutzareal. «Das Nutzen der Wiesenparkplätze ist momentan gesetzlich nicht geregelt», sagt der Innerrhoder Volkswirtschaftsdirektor Roland Dähler (parteilos, 63).

«Die Wiese ist für uns entscheidend»

Über kurz oder lang müssen die Wiesenparkplätze weg. Der Kanton prüft, wie man sie aufheben kann. Er will die Autos von der Wiese weg haben. Sie sollen auf befestigtem Boden abgestellt werden. Sogar der Bau eines Parkhauses oder einer Tiefgarage wird im Appenzellerland zum Thema. Derzeit wird untersucht, ob ein Parkhaus zur Entlastung eine sinnvolle Lösung wäre. Und wo es allenfalls stehen könnte.

Die Bahnen sind auf die Parkplätze auf der Wiese angewiesen. So sagt Felix Merz, Geschäftsführer der Kronberg Luftseilbahn, zum «St. Galler Tagblatt»: «Wir haben genug Platz, doch für uns ist die Wiese entscheidend.» Er muss die Wiesen, die anders als in Wasserauen der Bahn selbst gehören, an Spitzentagen regelmässig öffnen. 900 Parkplätze gibts dann in Jakobsbad AI. Und die sind regelmässig voll. Trotz des nahen Bahnhofs. Merz will die Anreise mit dem ÖV pushen. Doch er sagt: «Der Individualverkehr ist da, und den wird es auch weiterhin geben.»

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