Pandemie-Sorgen verflogen – neuer Platz 1 im Sorgenbarometer
Das macht den Schweizern Angst

Die Angst vor der Pandemie ist verflogen. Der Schweizer Bevölkerung bereiten derzeit vor allem der Ukraine-Krieg, der Klimawandel und Kreml-Chef Wladimir Putin Sorgen.
Publiziert: 10.05.2022 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2022 um 10:45 Uhr
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Russland mit Präsident Wladimir Putin hat das Sorgenbarometer auf den Kopf gestellt.
Foto: Screenshot youtube
Martin Schmidt

Die Corona-Pandemie ist mehrheitlich aus den Köpfen der Schweizerinnen und Schweizer verschwunden: In der neusten Studie des Vergleichportals Moneyland ist die Pandemie gar aus den Top 20 der grössten Sorgen geflogen, die die Schweizer Bevölkerung beschäftigen. Im Vorjahr rangierte sie noch auf Platz 6.

Neu im Sorgenbarometer – und direkt auf Platz 1 geschossen – ist der Ukraine-Krieg. Dieser löst in der Schweiz grosse Ängste aus. 46 Prozent der Bevölkerung sorgen sich gar vor Horrorszenarien wie einem Atomkrieg und fast so viele vor dem Ausbruch eines dritten Weltkriegs. «Auch die allgemeine Angst vor möglichen Kriegen gehört mittlerweile zu den grössten Sorgen der Schweizer Bevölkerung», sagt Benjamin Manz (41), Moneyland-Chef.

Russland mit Präsident Wladimir Putin (69) rangiert auf Platz 3 im Sorgenbarometer. Der Kreml-Chef wird von vielen als völlig unberechenbar eingeschätzt.

Frauen machen sich in vielen Bereichen mehr Sorgen

Doch auch Dauerbrenner wie der Klimawandel oder die Altersvorsorge sind in den Top 10 vertreten. Dagegen sind die Sorgen um die Krankenkassen-Prämien merklich zurückgegangen: In den vergangenen Jahren war dieses Thema in der Schweiz jeweils auf Platz 1.

Manz vermutet, dass die Grösse dieser Sorgen stark damit zusammenhängt, wie sich die Prämien entwickeln. «Im Unterschied zu diesem Jahr werden die Prämien für 2023 voraussichtlich wieder deutlich erhöht.» Dann dürften die Prämien im Sorgenbarometer vom derzeitigen Platz 6 wohl wieder deutlich nach oben klettern.

In vielen Bereichen machen sich Frauen mehr Sorgen als Männer. So geben beispielsweise je 51 Prozent der befragten Frauen an, dass sie sich wegen eines Atomkriegs und eines dritten Weltkriegs grosse bis sehr grosse Sorgen machen. Bei den Männern sind es in beiden Fällen lediglich je 39 Prozent. Auffällig viele Frauen sorgen sich zudem um ihre Finanzen und um die Altersvorsorge.

Junge fürchten sich vor Arbeitslosigkeit

Auch das Alter spielt im Sorgenbarometer eine zentrale Rolle: Bei den meisten Themen geben ältere Menschen zwischen 50 und 74 häufiger an, dass sie sich grosse bis sehr grosse Sorgen machen. So sagen etwa 72 Prozent der befragten Personen in dieser Altersgruppe, dass sie sich Sorgen wegen Russland machen.

Vergleichsweise viele junge Menschen fürchten sich hingegen vor Arbeitslosigkeit. 37 Prozent der Befragten zwischen 18 und 25 Jahren geben an, dass sie sich diesbezüglich grosse bis sehr grosse Sorgen machen. Unabhängig vom Alter ist das bei lediglich 28 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer der Fall. Junge Menschen sowie Personen in der mittleren Altersgruppe machen sich zudem merklich mehr Sorgen um ihre Beziehung beziehungsweise Ehe als Personen im Alter von mindestens 50 Jahren.


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