Paketboxen als sichere Alternative
GLP-Nationalrätin will den Milchkasten abschaffen

Im Milchkasten hat das Paket meistens gar keinen Platz. Wie sinnvoll ist das Ablagefach noch? GLP-Nationalrätin Barbara Schaffner fordert ein Umdenken.
Publiziert: 22.12.2024 um 18:53 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2024 um 19:00 Uhr
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Der Milchkasten ist für viele Pakete zu klein.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Nationalrätin fordert Alternative zum obligatorischen Milchkasten für Paketzustellung
  • Paketboxen bieten Vorteile wie Diebstahlschutz und Platz für grosse Pakete
  • Post empfiehlt eine Paketbox für fünf bis sechs Haushalte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Immer öfter bringt der Postbote das Weihnachtsgeschenk. In der Adventszeit werden deshalb besonders viele Päckli geklaut: Innert vier Jahren haben sich die Diebstähle verdreifacht. Denn immer öfters wird das Päckli vor der Haustüre deponiert – denn im Milchkasten hat es gar keinen Platz dafür. Braucht es diesen also überhaupt noch?

Genau diese Frage hat sich GLP-Nationalrätin Barbara Schaffner (56) gestellt. In einer neuen Interpellation vom 20. Dezember fordert sie eine Alternative zum obligatorischen Ablagefach. «Mit dem Verzicht auf das Obligatorium soll es möglich werden, auf den Milchkasten zu verzichten, sofern Paketboxen vorhanden sind», sagt Schaffner gegenüber Blick.

Denn aktuell muss gemäss Postverordnung jeder Haushalt einen Briefkasten samt Ablagefach haben. Sinnvoller findet die Nationalrätin jedoch Paketboxen: «Diese bieten gegenüber dem Milchkasten viele Vorteile, da sie beispielsweise abgeschlossen werden können», so Schaffner. Vor Diebstählen ist das Paket also sicher, denn Zugang gibt es nur mittels eines Codes. Auch grosse Pakete haben zudem meistens Platz, da es unterschiedlich grosse Fächer gibt. Für den Lieferanten wäre es zudem einfacher: Er muss nicht bei jedem Hauseingang separat klingeln gehen.

Schaffner ist auch schon selbst Opfer von Paketdiebstahl geworden. «Es ist schon ärgerlich, wenn man sich darauf freut und dann kommt nichts an.»

Baulich kein Problem

Statt bei jedem Hauseingang Milchkästen zu installieren, könnte es in einem Quartier mit mehreren Wohnblöcken also mehrere Paketboxen geben. Die Post empfiehlt auf ihrer Website eine Paketbox für fünf bis sechs Haushalte. Schaffner fände das vor allem in städtischen Gebieten oder Siedlungen sinnvoll.

Die Versicherung Swiss Life, die auch auf Immobilien spezialisiert ist, baut bereits heute teilweise Paketboxen bei Neubauten ein. «Baulich ist das im Normalfall kein Problem», heisst es auf Anfrage von Blick.

Nun ist der Bundesrat gefragt. Die Änderungen könnte mit der nächsten Überarbeitung der Postverordnung umgesetzt werden. Wann dies so weit ist, ist nicht bekannt.

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