Opec+ treibt den Ölpreis hoch mit Produktionskürzung
Wird der Sprit jetzt wieder teurer?

Zum möglichen Leidwesen der Autofahrerinnen und -fahrer fährt das Ölkartell Opec+ seine Ölproduktion runter. Wie schnell sich die Förderkürzung an den Zapfsäulen niederschlägt, bleibt unklar. Die Interessen der Beteiligten liegen aber auf der Hand.
Publiziert: 06.10.2022 um 18:55 Uhr
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Opec+-Treffen am vergangenen Mittwoch in Wien: Das Ölkartell sprach sich für eine massive Kürzung der Fördermenge aus.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images
Ulrich Rotzinger

Die Ölländer-Allianz um Saudi-Arabien, die Opec+, hat eben beschlossen, die Förderung massiv zu kürzen. Ab November werden täglich zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl weniger gefördert. Das ist die stärkste Förderkürzung seit dem Frühjahr 2020 als die Corona-Pandemie ausbrach.

Zu Opec+ gehören die im Ölkartell Opec organisierten Länder sowie verbündete Ölförderstaaten wie Russland, das beim Kürzungsentscheid mit am Tisch sass. Der Kreml begrüsst den Entscheid. Dies ziele darauf ab, den Ölmarkt zu stabilisieren. Offensichtlich ist der Preisrückgang beim Rohöl in den letzten Wochen. Im Juli kostet das Barrel der Nordseesorte Brent noch über 107 Dollar, kurz vor dem Opec+-Entscheid am Mittwoch kratzte der Preis an der 80-Dollar-Marke.

Wie lange bleibt der Spritpreis unter 2 Franken?

Fakt ist: Sind die Ölpreise teuer, dann erzielen die Mitglieder des Ölkartells auch immens hohe Milliardeneinnahmen. Russland kann zuletzt auch damit den Krieg finanzieren. Darum wundert auch wenig, dass Russland den Preisdeckel auf russisches Öl als Teil des neuen EU-Sanktionspakets gegen das Kreml-Land als «absurd» bezeichnete, er schade allen.

Die US-Regierung nennt den Opec+-Entscheid «kurzsichtig». Präsident Joe Biden (79) drängte im Vorfeld sogar zu einer Ausweitung der Produktionsmenge.

Die Ankündigung der Förderkürzung heizte den Preisanstieg an. Brent-Öl kletterte auf über 94 Dollar. Bis sich der Anstieg an den Zapfsäulenpreisen niederschlägt, dürfte es noch etwas dauern. Zuletzt kostete der Liter Bleifrei in der Schweiz wieder deutlich weniger als 2 Franken. Eine Prognose will kein Tankstellenbetreiber im Markt machen.

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