Bis zum 15. November haben die Qantas-Beschäftigten Zeit, sich impfen zu lassen, teilte die Airine am Mittwoch mit. Die Regel gilt vorerst für Piloten, Flugbegleiter und Leute bei der Bodenabfertigung. Ausnahmen werde es für Menschen geben, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, so das australische Unternehmen weiter. Bis Ende März 2022 haben schliesslich auch die anderen Qantas-Angestellten Zeit, um sich gegen Corona impfen zu lassen.
«Ein Besatzungsmitglied kann an einem einzigen Tag mehrere Städte anfliegen und mit Tausenden Menschen in Kontakt kommen», begründet Qantas-Geschäftsführer Alan Joyce die Impfpflicht. Es sei daher «sehr wichtig», dass die Mitarbeiter geimpft seien. «Ich denke, dass dies die Art von Führung und Sicherheit ist, die die Menschen von uns erwarten.» Die Vorgaben gelten auch für die Tochtergesellschaft Jetstar.
Strikte Regeln
Impfungen seien der einzige Weg, dem «Kreislauf von Lockdowns und Grenzschliessungen» zu entkommen, ist der Quantas-Boss überzeugt. Bereits Ende 2020 hatte Australiens nationale Fluggesellschaft angekündigt, eine Impfpflicht für Passagiere auf internationalen Flügen einzuführen, sobald genügend Impfstoff zur Verfügung stehe.
Qantas wurde 1920 gegründet und ist eine der ältesten ununterbrochen tätigen Fluggesellschaften der Welt. Vor der Corona-Pandemie beförderte das Unternehmen jährlich 50 Millionen Passagiere in alle Welt. Anfang August hatte die Airline angekündigt, 2500 Mitarbeiter wegen anhaltender Corona-Lockdowns in Teilen Australiens und der inneraustralischen Grenzschliessungen für zunächst zwei Monate freizustellen. Stellenstreichungen seien nicht geplant.
Australiens internationale Grenzen sind bis auf wenige Ausnahmen seit März 2020 geschlossen. Mit strikten Regeln war das Land mit seinen 25 Millionen Einwohnern lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Fälle. Die Millionenmetropole Sydney und grosse Teile von New South Wales befinden sich seit Ende Juni im Lockdown. Insgesamt wurden rund 38 000 Fälle bestätigt, mehr als 940 Menschen starben. Dies auch wegen der schleppenden Impfkampagne: Erst 27 Prozent der Australier über 16 Jahren sind vollständig geimpft. (SDA/ise)