Die Frostnächte im April haben grosse Schäden bei verschiedenen Obstkulturen verursacht. Bei Aprikosen, Kirschen und Zwetschgen ist mit Ernteeinbussen zu rechnen. Besonders stark betroffen sind die Walliser Aprikosen.
Die gute Nachricht: Der Kälteeinbruch wird voraussichtlich keinen Einfluss auf die Preise der Früchte haben.
«Wenn es zu wenig Aprikosen in der Schweiz gibt, wird eben aus dem Ausland importiert», sagt die Sprecherin Beatrice Rüttimann vom Schweizer Obstverband. Ob es aber genug Aprikosen für alle geben wird, bleibt offen. «Es ist nicht sicher, ob wir die Menge importieren können, die wir brauchen, um den Bedarf zu decken.»
Kälteeinbruch überall in Europa
Der Grund: Auch im Rest von Europa machte der Kälteeinbruch im April den Bauern zu schaffen. Besonders Italien und Frankreich hat es laut Rüttimann hart getroffen. «Die Erfahrung aus der Vergangenheit, wie der Kälteeinbruch im Jahr 2017, zeigen aber, dass die Preise auch dann für die Konsumenten nicht angehoben wurden», sagt sie.
In der Nacht auf 6. April kam es in der gesamten Schweiz zu Frösten mit Tiefsttemperaturen von minus ein bis minus acht Grad. Auch in den Folgenächten sanken die Lufttemperaturen auf teilweise minus sechs Grad, wie der Schweizer Obstverband in einer Mitteilung vom Dienstag feststellt.
Im Wallis sind 70 Prozent der Ernte betroffen
Die Obstproduzenten hätten Kerzen eingesetzt, die Plastikfolien auf ihren Anlagen geschlossen und diese beheizt, um die Fruchtblüten zu schützen. Wo vorhanden, wurden nach Angaben des Obstverbandes auch Überkronenbewässerungen eingeschaltet. Doch Schneefall und starke Winde hätten die Frost-Bekämpfungsmassnahmen erschwert.
Insgesamt erwarte man einen Verlust der Aprikosenernte in diesem Jahr von etwa 70 Prozent oder knapp 5,5 Millionen Kilogramm. Das geht aus einer Medienmitteilung des Kantons Wallis hervor. Glück im Unglück: Der Frost war im Flachland Anfang und Mitte April aufgetreten. Die Vegetation sei da noch nicht so weit fortgeschritten gewesen. (vnf/SDA)