«Es braucht ein individuelles und kleines Opfer»
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«Ausdruck der Solidarität»:Auslandreisen bald nur noch für Geimpfte?

Ferien zu Corona-Zeiten
Reisen nur noch mit negativem Test

Die Impfskepsis in der Schweiz ist gross. Wie bringt man die Bevölkerung dazu, sich gegen Corona impfen zu lassen, wenn mal ein Wirkstoff da ist? Das gehe nur über Anreize, sagt der oberste Spitalhygieniker.
Publiziert: 16.11.2020 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2020 um 12:41 Uhr
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Andreas Widmer ist Präsident der Vereinigung der Fachleute für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene.
Foto: zVg
Ulrich Rotzinger und Aline Leutwiler

Die Bevölkerung mit Anreizen fürs Impfen gewinnen. Daran führe kein Weg vorbei – besonders auch im Hinblick auf eine Impfung gegen das Coronavirus. Dieser Meinung ist der oberste Spitalhygieniker Andreas Widmer. Die Chancen auf einen Impfstoff sind mit den neuen Ergebnissen von Moderna gestiegen.

«Auslandreisen per Flugzeug, Reisebus oder Kreuzfahrten sollen nur noch Personen erlaubt sein, die geimpft sind», fordert der Basler Infektiologe deshalb in der «SonntagsZeitung» und erhofft sich dadurch eine höhere Impfbereitschaft.

Der Präsident der Vereinigung der Fachleute für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene weiter: «Impfen ist Ausdruck der Solidarität mit der Gesellschaft, und dafür braucht es ein individuelles und kleines Opfer.»

Die Corona-Impfung sei angesichts der aktuellen Situation beim Personal in den Alters- und Pflegeheimen besonders wichtig. Das Virus werde meist vom Personal eingeschleppt, gleichzeitig sei der enge Kontakt zu den Bewohnern extrem wichtig für deren Wohlbefinden. «Impft man keine dieser Mitarbeiter, muss man mit weiteren Todesfällen rechnen», sagt Widmer.

Negativer Corona-Test statt Impfung

Ausgenommen von einer Impfpflicht soll gemäss Widmer sein, wer vor jeder Reise einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen könne.

Genau hier wittern Reiseveranstalter eine zusätzliche Möglichkeit, die Schweizer wieder vermehrt zum Buchen von Ferien im Ausland zu bewegen, wie BLICK-Recherchen zeigen.

So verkaufen Migros Reisen und Hotelplan zur Reise neu einen PCR-Test obendrauf, den man selbst machen darf. Für 175 Franken kann man sich das Corona-Test-Kit nach Hause schicken lassen. Die Proben sendet man an ein Labor, das innerhalb von ein paar Stunden die Resultate per E-Mail zurückschickt.

Auch Kuoni verfügt seit einiger Zeit in den Reisebüros über solche Kits. Schon seit ein paar Monaten hat Tui diese im Angebot. «Die Tests kosten zwischen 165 und 279 Franken, je nachdem wie schnell das Resultat vorliegen soll», bestätigt Tui-Sprecherin Bianca Schmidt.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rät von Selbsttests ab, wie dessen Sprecher Jonas Montani auf Anfrage sagt.


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