Nur noch die ZKB hat Triple A
Amerikaner strafen Credit Suisse mit «BBB minus»-Rating ab

Die Bonität der Credit Suisse wird von zwei grossen amerikanischen Ratingagenturen gesenkt. Im Vergleich mit anderen Schweizer Banken schneidet die CS schlecht ab.
Publiziert: 02.11.2022 um 08:40 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2022 um 17:40 Uhr
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Die neue Strategie der Credit Suisse fällt nicht nur bei den Anlegern durch.
Foto: WALTER BIERI

Schmach für die Credit Suisse: Die Kredit-Ratingagenturen strafen die zweitgrösste Schweizer Bank für deren neue Strategie knallhart ab. Moody's und S&P – beides Ratingagenturen aus den USA – haben am Dienstagabend ihre Einschätzung für die Verbindlichkeiten der Credit-Suisse-AG nach unten angepasst.

Die Ratingagentur S&P senkt ihre Einschätzung für die Verbindlichkeiten der Credit Suisse AG und weiterer wichtiger CS-Gesellschaften auf «A-/A-2» von ihrem bisherigen Rating «A/A-1», wie sie am Dienstagabend mitteilte. Gleichzeitig senkt sie ihr Rating für die Holdinggesellschaft Credit Suisse Group von bisher «BBB» auf «BBB-». Damit hat die CS gerade noch eine «durchschnittliche Bonität».

Ein Trost für die CS: S&P sieht im Moment keine Gründe, die Credit Suisse noch weiter herabstufen. Denn hinter dem Rating «BBB-» steht der entscheidende Zusatz «stable». Obwohl die Ratingagentur in ihrem Report durchaus gewisse Risiken bei der Umsetzung der neuen Strategie sieht, setzt sie den Ausblick auf «stabil», eine weitere Abwertung ist somit nicht in Sicht.

Das ist deswegen wichtig, weil so die Aktie für instutionelle Investoren weiterhin interessant bleibt. Bei einer weiteren Rückstufung wäre das unter Umständen nicht mehr möglich.

ZKB hat Triple A

Die Credit Suisse schneidet damit im Quervergleich mit anderen Schweizer Banken schlecht ab. Die UBS steht bei «A/A-1» da, die meisten anderen Schweizer Geldinstitute kommen gar auf ein AA/A-1+. Die beste Bonität soll laut der S&P die Zürcher Kantonalbank (ZKB) haben. Als einzige Schweizer Bank erhält sie eine Triple-A-Bewertung.

Neben der S&P hat auch die Agentur Moody's ihre Einstufung für die Verbindlichkeiten der Credit Suisse AG auf «A3» von bisher «A2» abgesenkt. Dagegen bleibt sie in ihrer Einschätzung für die Credit Suisse Group bei ihrem bisherigen Rating von «Baa2». Der Ausblick für beide Ratings bleibe allerdings negativ, heisst es in der Mitteilung.

Gründe für die Abstufung

Beide Ratingagenturen verweisen in ihren Mitteilungen auf die beträchtlichen Risiken bei der Durchführung der angekündigten Restrukturierungen – nicht zuletzt wegen deren Umfang und Komplexität, wie Moody's in der Mitteilung schreibt.

Dazu komme das derzeitige schwierige Wirtschafts- und Marktumfeld, das die Geschwindigkeit und die Kosten des Umbaus negativ beeinflussen könne, heisst es bei S&P. Noch unklar sei etwa auch die künftige Positionierung der CS First Boston, in die Teile der Investment-Bank ausgelagert werden sollen.

Kapitalerhöhung aus Saudi-Arabien

Die angeschlagene Credit Suisse hatte vergangene Woche tiefgreifende Umbaumassnahmen vorgestellt, um aus der derzeitigen Krise herauszufinden. So soll die verlustträchtige Investment Bank stark verkleinert werden, zudem sollen in den kommenden Jahren Tausende von Stellen abgebaut werden. Gleichzeitig will sich die Bank neues Kapital beschaffen, wobei die Saudi National Bank als gewichtige Investorin einsteigen soll. (nim/SDA)

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