Seit Wochen ist es eines der Themen, das die Schweiz bewegt: In gewissen Kantonen sind die Terrassen der Beizen an den Pisten geöffnet. Wintersportler können sich dort mit Take-away und Getränken verpflegen. Auch Alkohol wird ausgeschenkt.
An der Medienkonferenz machte der Bundesrat aber klar: Beizen und Terrassen gehen erst am 1. April auf. Falls es die epidemiologische Lage erlaubt, prüft der Bundesrat am 12. März, ob deren Eröffnung schon am 22. März erfolgen soll.
Keine Schliessungen von Skigebieten
Gesundheitsminister Alain Berset (48) betonte vor den Medien: «Die Terrassen sind geschlossen, das ist klar.» Konsequenzen müssen die Beizer und auch die Skigebiete aber keine befürchten. Berset: «Es stimmt nicht, dass wir in Kantonen, die sich nicht daran halten, die Skigebiete schliessen.»
Heisst konkret: Der Bundesrat duldet die Öffnungen der Terrassen. «Es gibt nicht viele Terrassen, die offen haben», erklärte Berset. «Das ist nur in wenigen Skigebieten der Fall. Wenn wir aber etwas abmachen, dann erwarten wir auch, dass es umgesetzt wird.»
Bündner machen dicht
Die Bündner Regierung hat sich von den Beschlüssen des Bundesrates im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie schwer enttäuscht gezeigt. Terrassen in den Skigebieten müssen nun wieder gesperrt werden.
Die Bergbahnen in Graubünden würden am Freitag informiert, dass bei den Take-Away-Angeboten in den Skigebieten die Terrassen wieder geräumt werden müssten, sagte Regierungsrat Peter Peyer (SP) am Mittwoch in Chur in einer ersten Reaktion auf die Bundesratsbeschlüsse. Skitouristen würden nun wieder unkontrolliert im Schnee sitzen – statt kontrolliert an Tischen.
«Bundesrat hätte mutiger entscheiden können»
Der Kantonsregierung fällt es laut Peyer nicht leicht, positive Signale des Bundesrates zu erkennen. Den Bündnern missfällt insbesondere, dass die Landesregierung die kantonale Teststrategie nicht würdigte. «Wir sind in Graubünden auf einem guten Weg. Der Bundesrat hätte mutiger entscheiden können», betonte Peyer.
Die Fallzahlen im Kanton würden seit Anfang Februar sinken. Die Wirtschaft brauche deutlich mehr Perspektiven, sagte Regierungsrat Marcus Caduff (CVP). Die positiven Aspekte der Bündner Teststrategie seien jedoch unberücksichtigt geblieben.
Tests laufen weiter
Volkswirtschaftsdirektor Caduff gab weiter bekannt, dass die Teststrategie, mit der Ansteckungslinien erkannt und unterbrochen werden sollen, weiter praktiziert werde. Neu werde der Kanton dafür sämtliche Kosten übernehmen. Bisher mussten Firmen pro Test 8.50 Franken bezahlen.
Eine positive Note gewann die Kantonsregierung in Chur einzig dem Entscheid des Bundesrates ab, wonach Jugendliche unter 20 Jahren wieder mehr Freiraum gewährt wird. (SDA)