Bis im Frühjahr 2020 erlebte der Städtetourismus in Luzern eine jahrelange Blütezeit: Gastronomen freuten sich über besetzte Tische, Hoteliers über volle Betten. Airbnb-Angebote boomten, und den Souvenirshops wurden die Türen eingerannt. Doch die Luzerner Tourismusbranche lebte mit einem gewaltiges Klumpen-Risiko, das ihr nun auf die Füsse gefallen ist.
2019 stammte noch rund ein Drittel der Gäste in Luzern aus dem asiatischen Raum. Doch in Asien gelten zum Teil nach wie vor weitreichende Corona-Einschränkungen. Deswegen bleiben in Luzern auch zweieinhalb Jahre nach dem Pandemie-Ausbruch noch zahlreiche Betten leer. Die Luzerner Hotellerie zählte im ersten Quartal 2022 nach wie vor nur etwa halb so viele Gäste wie noch 2019, schreibt das SRF.
Erholung erst im Jahr 2025?
In anderen Städten mit einem breiteren Gästemix hat sich der Tourismus deutlich schneller erholt. In Luzern dürfte dies jedoch noch einige Zeit dauern. Ein Blick auf China mit seiner Null-Covid-Strategie lässt nicht erahnen, wann die Grossmacht die Pandemie in den Griff kriegen und zur Normalität zurückkehren wird. Der Luzerner Tourismus-Professor Jürg Stettler rechnet deswegen auch für Luzern mit einer langsamen Erholung. «Es dürfte 2023, 2024, allenfalls sogar 2025 werden, bis die freien Reisemöglichkeiten wieder gewährleistet sind», sagt er zum SRF.
Doch es gibt auch optimistischere Stimmen – wie jene des Luzerner Hotelierpräsidenten Raymond Hunziker. Gegenüber dem SRF äussert er die Hoffnung, dass die Luzerner Hotellerie doch noch in diesem Jahr zu 70 Prozent der einstigen Auslastung zurückkehre.
Betrieben, die nicht einfach nur auf bessere Zeiten warten wollen, bleibt nur Ausweg, neue Gästegruppen anzusprechen. Doch auch das ist eine Aufgabe, die neben Geld auch viel Geduld benötigt. (smt)