Der Bundesrat hat am Mittwoch das sogenannte «Recovery Programm» für den Schweizer Tourismus verabschiedet und damit 60 Millionen Franken für die Branche gesprochen. «Wir konzentrieren uns auf den Städte- und auf den Geschäftstourismus», sagte Bundespräsident Guy Parmelin vor den Medien in Bern. Diese beiden Felder sowie auf internationale Gäste ausgerichtete Destinationen hätten am meisten unter der Covid-19-Pandemie gelitten.
Im Erholungsprogramm sind drei Stossrichtungen vorgesehen. Erstens sollen 30 zusätzliche Millionen an Schweiz Tourismus fliessen - als Nachfrageförderung für die Jahre 2022 und 2023. Vor allem ausländische Gäste sollen damit zurückgewonnen werden.
Nachhaltigen Tourismus fördern
Zweitens ist vorgesehen, 20 Millionen Franken für Innotour-Projekte zu Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau einzusetzen. Dies mit dem Ziel, trotz anhaltender Krise neue Produkte zu entwickeln und Innovationen umzusetzen. Für diese Massnahme ist allerdings eine Gesetzesanpassung notwendig.
Der Fokus auf Städte- und Geschäftsreisende führte an der Medienkonferenz zu kritischen Fragen. Will der Bundesrat wirklich zurück zu überrannten Städten und Regionen wie etwa in Luzern oder im Berner Oberland? Parmelin entgegnete, man wolle nicht die gleiche Masse an ausländischen Touristen anlocken wie vor der Pandemie. Vielmehr sollten innovative Ideen und nachhaltiger Tourismus gefördert werden.
Neue Tourismusstrategie folgt
Parmelin hatte bereits im Juni im Ständerat angekündigt, dass er vor der Herbstsession einen Recovery-Plan vorlegen werde. Insofern sind Zeitpunkt und Inhalt der am Mittwoch vorgestellten Massnahmen keine Überraschung. Im Parlament sind mehrere Vorstösse zum Thema Tourismus hängig. Zumindest teilweise werden sie in der Session behandelt, die am 13. September beginnt.
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Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) arbeitet zudem an der Erneuerung der Tourismusstrategie des Bundes. Sie soll bis Ende Jahr vom Bundesrat verabschiedet werden. (pbe/SDA)