Der Zuger Kryptokönig Niklas Nikolajsen (49) hat den Rekord verpasst. Auf Ricardo hat er seine Autonummer «ZG 10» für 233'400 Franken versteigert. Damit liegt sie hinter der Nummer «ZH 24», die im Juni für 299'000 Franken wegging.
Nikolajsen wollte diesen Rekord unbedingt brechen. Denn sein Schild «ZG 10» war lange das Teuerste. «Als ich gesehen habe, dass der Verkauf von ‹ZH 24› meine Autonummer als Nummer 1 der Schweiz abgelöst hat, musste ich handeln», sagte er im Vorfeld der Auktion zu Blick. 2018 hatte Nikolajsen die Autonummer «ZG 10» für 233'000 Franken ersteigert.
Jetzt, nach Ablauf der Versteigerung, macht sich bei Nikolajsen Ernüchterung breit. «Schade, ich war zuversichtlich, dass der Rekord geknackt wird», sagt er gegenüber Blick. Vorgängig hatte er mit einem Preis zwischen 300'000 und 400'000 Franken gerechnet. Denn auch das Geld spiele eine Rolle. «Ich bin immer offen für ein gutes Investment. Wenn ich nach nur sechs Jahren eine solche Rendite einfahren kann, dann mache ich das», gab er offen zu. Nun springt für ihn bloss ein Minigewinn von 400 Franken heraus.
Schon einmal für 375'000 Franken versteigert
Für den Gründer von Bitcoin Suisse besonders bitter: Schon vor einer Woche hat Nikolajsen für «ZG 10» ein Gebot von 375'000 Franken erhalten. Ricardo nahm das Angebot aber vom Netz, weil er vorab keinen Nachweis über den Besitz von «ZG 10» eingereicht hat. Dies holte Nikolajsen nach, zwei Tage später ging die Auktion erneut online. Diese brachte ihm nun deutlich weniger ein.
Nikolajsen wird nicht plötzlich mit einer sechsstelligen Nummer unterwegs sein. Der Kryptokönig hat noch weitere tiefe Autonummern des Kantons Zug. «‹ZG 10› war das Speziellste in meiner Sammlung. Aber ich habe mehrere zweistellige Kennzeichen. Keine Sorge, ich bin da bestens aufgestellt», sagt er. Die wird er künftig an die Preziosen in seiner Autosammlung schrauben. Etwa an seinen Mercedes 320 Pullman Spohn aus dem Jahr 1938, der er liebevoll als sein «Sonntags- und Opern-Auto» bezeichnet.
Geht das Geld in die Kapelle St. Karl?
Als erstes werde er jetzt abklären, ob es sich beim neuen Besitzer von «ZG 10» um einen glaubwürdigen Käufer handle, der die 233'400 Franken auch zahlen könne. Wenn er das Geld wirklich hat, wird Nikolajsen dieses gleich wieder investieren. «Ich werde alles in die Sanierung und Restaurierung der Zuger Kapelle St. Karl stecken.» Er hatte 2018 den denkmalgeschützten St. Karlshof in einem schlechten Zustand gekauft und baute ihn aufwendig um. Ein Wohntraum für ihn und seine Familie ging in Erfüllung.
70 Millionen Franken hat ihn das gekostet. Die dazugehörige Kapelle konnte Nikolajsen noch nicht restaurieren. «Der Innenteil liegt brach und ist zerstört», sagt er. «Es ist mein Wunsch, dass ich die Kapelle wieder öffnen und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen kann», sagt Nikolajsen. Die Kosten für die Renovierung der 1616 erbauten Kapelle schätzt er auf 1,1 Millionen Franken.