Die Mega-Auktion vom Zuger Kryptokönig Niklas Nikolajsen (49) rund um seine Autonummer «ZG 10» schlägt hohe Wellen. Es hagelt Negativkommentare: «Solcher offen und sinnfrei zur Schau getragener Reichtum ist eine Respektlosigkeit gegenüber bedürftigen Personen», schreibt ein Blick-Leser. Oder: «So eine lächerliche Aktion! Wenn man mit Geld nichts Schlaues anfangen kann, dann sollte es gespendet werden.»
Nikolajsen will mit dem Verkauf von «ZG 10» den Rekord für das teuerste Kontrollschild der Schweiz zurückerobern, den er bis im Juli innehatte. Nach der Ersteigerung von «ZH 24» für 299'000 Franken liegt Nikolajsen mit «ZG 10» nur noch auf Platz 2.
Ricardo hatte seine Auktion am Wochenende erst gesperrt und vom Netz genommen. Mittlerweile sind die Details geklärt, und der Zuger Kryptokönig hat auf der Verkaufsplattform seine Auktion neu lanciert. Wer die Autonummer sofort kaufen möchte, muss 399'000 Franken hinblättern. Aktuell liegt das höchste Gebot bei 230'700 Franken – nur unweit von der Rekordmarke entfernt.
Das Versprechen von Nikolajsen
Abgesehen von der Rekordjagd: Warum verkauft der schweizerisch-dänische Doppelbürger seine Autonummer nach sechs Jahren bereits wieder? Braucht er etwa Geld? Immer wieder gab es Spekulationen darüber, wie sehr Nikolajsen, der laut der «Bilanz» ein geschätztes Vermögen von 200 Millionen Franken hat, an der Kryptobörse exponiert ist.
Die Leitwährung Bitcoin ist nach dem Börsenbeben vergangene Woche zwischenzeitlich eingebrochen – braucht Nikolajsen deshalb wieder schnell flüssige Mittel? «Neues Geld braucht man immer», sagt er lachend zu Blick. «Ich bin immer offen für ein gutes Investment. Wenn ich nach nur sechs Jahren eine solche Rendite einfahren kann, dann mache ich das.»
Nikolajsen ärgert sich über die negativen Kommentare, die er liest. Im Gespräch hebt er hervor, dass er viele gemeinnützige Projekte in Zug unterstütze. «Davon wissen die wenigsten», sagt er. Auch die Einnahmen durch die Mega-Auktion rund um «ZG 10» wolle er nicht für sich behalten. Und macht ein Versprechen: «Wenn ich den Rekord von 299'000 Franken knacke, werde ich das ganze Geld in die Zuger Kapelle St. Karl investieren.»
Geschichtsträchtige Kapelle
Nikolajsen hat 2018 den denkmalgeschützten St. Karlshof in einem schlechten Zustand gekauft und baute ihn aufwendig um. Ein Wohntraum für ihn und seine Familie ging in Erfüllung. 70 Millionen Franken hat ihn das gekostet. «Teile des Hofes habe ich der Öffentlichkeit bereits zugänglich gemacht, ich will der Zuger Bevölkerung auch etwas zurückgeben», erklärt er. Aber die dazugehörige Kapelle konnte Nikolajsen noch nicht restaurieren. «Der Innenteil liegt brach und ist zerstört. Dabei ist sie sehr wichtig für die Schweiz.»
Das stimmt. In der Kapelle St. Karl – 1616 erbaut – erklang der Schweizerpsalm im November 1841 zum ersten Mal. «Es ist mein Wunsch, dass ich die Kapelle wieder öffnen und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen kann», sagt Nikolajsen. Die Kosten für die Renovierung schätzt er auf 1,1 Millionen Franken. Da wären die 300'000 bis 400'000 Franken, die er mit dem Verkauf von «ZG 10» budgetiert, bereits fast die halbe Miete.