Es ist gar nicht so leicht, sich einen Platz auf der Liste der «300 Reichsten» der «Bilanz» zu erarbeiten. Trotzdem haben das in diesem Jahr zehn Newcomer geschafft. Was dabei auffällt: Einige haben dank Bits und Bytes schon in jungen Jahren ein ansehnliches Vermögen gescheffelt. Die Welt der Digitalisierung rollt die Liste der Superreichen auf.
Ophelia Snyder (30) und Hany Rashwan (32)
Auf rund 1 bis 1,5 Milliarden Franken schätzt die «Bilanz» das Vermögen von Ophelia Snyder aus New York und Hany Rashwan, US-Amerikaner mit ägyptischen Wurzeln. Die beiden gehören zu den erfolgreichsten Gründern in der Schweizer Kryptoszene. Ihr Ziel: Kryptowährungen breit zugänglich zu machen. Das gelingt ihnen mit dem Start-up 21Shares, einer Handelsplattform für Kryptowährungsprodukte. Allerdings ist das nicht nur ein lukratives, sondern auch ein hochriskantes Geschäft. Vermögen können in dieser Welt auch ganz schnell wieder schmelzen.
Severin Hacker (37)
Es geht auch bodenständiger in der digitalen Welt. Severin Hacker hat sein auf 300 bis 500 Millionen Franken geschätztes Vermögen im Sommer 2021 gemacht, als er die Sprachlern-App Duolingo an die Börse brachte. Dem Zuger geht es nicht ums schnelle Geld, sondern darum, die beste Ausbildung der Welt möglichst vielen zugänglich zu machen. Deshalb entwickelt er im Moment eine Mathematik-Lern-App.
Martin Blatter, Silvan Engeler und Manuel Kasper
Privatsphäre wird nicht nur in der Welt der Superreichen grossgeschrieben. Auch Benutzer von Messenger-Diensten legen grossen Wert darauf. Vor zehn Jahren haben Martin Blatter, Silvan Engeler und Manuel Kasper die erste Version der Messenger-App Threema in den App-Store von Apple gestellt. Die Nachrichten werden über firmeneigene Server vollkommen anonym zwischen zwei Chatpartnern hin und her geschickt. Und nach der Übermittlung von den Servern gelöscht. Diese Diskretion schätzen 11 Millionen User, darunter viele Firmen oder auch die Schweizer Armee. Die App hat den drei Jungunternehmern bislang ein Vermögen von 100 bis 150 Millionen Franken eingebracht.
Familie Castel
Viel Geld verdienen geht natürlich auch ganz analog, im traditionellen Weinbau. Auch hier spielt Diskretion eine grosse Rolle. Denn der mit geschätzten 12 bis 13 Milliarden Franken vermögendste Newcomer geriet wohl nur deswegen auf den Radar der «Bilanz»-Schätzer, weil der Genfer Fiskus von Pierre Castel (96) eine Steuernachzahlung von 415 Millionen Franken verlangte. Der Patron des Weinimperiums Castel lebt seit 1981 im Genfer Steuerexil, wohl auch lange unter dem Radar der Steuerbehörden.