Einmal im Jahr strömt die Crème de la Crème aus Wirtschaft und Politik nach Davos GR. Einmal im Jahr ist die Region abgeriegelt von Polizei und Militär. Einmal im Jahr findet das World Economic Forum statt.
Das ist jeweils im Januar. Im nächsten Jahr aber findet der Event wegen Corona verspätet statt. Das WEF ist verschoben – auf ein bislang noch nicht bekanntes Datum im Frühsommer.
Schlimmer aber für Davos: Das Treffen findet höchstwahrscheinlich nicht im bündnerischen Ort auf über 1500 Meter über Meer statt. Die WEF-Verantwortlichen suchen nach einem alternativen Standort. Das geht aus einem Schreiben an die lokalen Hotelbetreiber hervor, über welches die «Südostschweiz» heute berichtet.
Angst um Sicherheit
Das Schreiben trägt die Unterschrift von WEF-Gründer Klaus Schwab (82). Als Grund gibt Schwab unter anderem an, dass die meisten Hotels in Davos und Klosters im Frühsommer geschlossen hätten.
Reto Branschi, CEO der Davoser Tourismusorganisation, bestätigt den Inhalt des Schreibens. Er sei durch WEF-Direktor Alois Zwinggi telefonisch darüber informiert worden, sagt er. «Nach heutigem Stand fällt das WEF 2021 in Davos leider ganz aus», so Branschi.
Branschi hat noch lange darauf gehofft, dass das Jahrestreffen 2021 zu einem späteren Zeitpunkt in Davos stattfinden könne. Gleichzeitig war er sich bewusst: «Dass zu dieser Zeit die nötige polizeiliche Sicherheit mit ausserkantonalen Polizeikorps gewährleistet werden könnte, ist schwierig. Im Januar ist die Ausgangslage ganz anders.»
Genf, Zürich oder New York?
Die Region muss jetzt mit einem Totalausfall rechnen. Es ist das schlimmste denkbare Szenario für die Hotellerie in Davos und Klosters GR. Denn das WEF war stets ein Garant für volle Zimmer und volle Kassen.
Wer kommt jetzt zum Handkuss? Zürich, Bern, Luzern, Genf? Im Kanton Genf ist immerhin das Hauptquartier des WEF. Oder ist es ein Standort ausserhalb der Schweiz? Das WEF hat auch Büros in San Francisco, New York, Peking oder Tokio.
BLICK hat beim WEF nachgefragt. «Es ist noch keine Entscheidung gefallen», sagt ein Sprecher. Für die kommenden Wochen sind weitere Infos angekündigt. (ise)