«Körner hat eine Herkules-Aufgabe vor sich»
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Kommentar zum CS-Boss-Wechsel:«Körner hat eine Herkules-Aufgabe vor sich»

Neuer CS-CEO vor Mammutaufgabe
Ulrich Körner hat bereits die UBS saniert

CS-CEO Thomas Gottstein wurden der massive Quartalsverlust und die vielen Skandale zum Verhängnis. Sein Nachfolger Ulrich Körner muss nun Milliarden einsparen. Wer ist der neue Mann an der Spitze der zweitgrössten Schweizer Bank?
Publiziert: 27.07.2022 um 16:53 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2022 um 18:26 Uhr
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CS-Chef Thomas Gottstein verlässt das sinkende Schiff.
Foto: keystone-sda.ch
Martin Schmidt

Nun hat er es doch noch geschafft: Ulrich (Ueli) Körner (59) löst Thomas Gottstein (58) als Credit-Suisse-CEO ab, nachdem dieser einmal mehr miserable Quartalszahlen präsentieren musste.

Körner hat bereits in der Vergangenheit auf Spitzenpositionen bei der UBS oder CS geschielt und wurde bei beiden Banken als potenzieller Kandidat für entsprechende Posten gehandelt. So war er 2020 gar als neuer Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse und damit Nachfolger von Urs Rohner (62) im Gespräch.

Für die höchsten Weihen hat es bis anhin aber nie gereicht. Stattdessen kam damals António Horta-Osório (58) zum Handkuss – und blieb glücklos. Nach nur wenigen Monaten musste Horta-Osório wegen eines Skandals um Missachtung der Corona-Quarantäne zurücktreten.

Oswald Grübel war sein Förderer

Als neuer CEO übernimmt Körner ab dem 1. August eine Mammutaufgabe. Er muss die Bank umkrempeln und ein massives Sparprogramm umsetzen. Sein Vorgänger hinterlässt ihm ein finanzielles Debakel. Die zweitgrösste Schweizer Grossbank fuhr in den letzten drei Monaten einen Verlust von 1,6 Milliarden Franken ein.

Körner könnte für die überfällige Restrukturierung genau der richtige Mann sein. Er gilt als Sanierer – und das mit Erfolg.

2009 heuerte Körner bei der UBS an, um der Grossbank aus ihrer massiven Schieflage zu helfen. Dabei wurde er von seinem einstigen Förderer und damaligen UBS-CEO Oswald Grübel (78) an Bord geholt.

Sanierer beim grossen UBS-Debakel

Die UBS hatte sich zuvor in der Subprime-Krise in den USA verspekuliert und einen 20-Milliarden-Verlust eingefahren. Als COO musste Körner den Hauptteil eines 3-Milliarden-Sparpakets umsetzen – und allein in seiner Abteilung 1500 Stellen abbauen. Das blüht ihm nun auch bei der CS: Er soll der die Aufwände von über 19 Milliarden auf 15,5 Milliarden zusammenschmelzen. Dabei dürfte er nicht um einen massiven Personalabbau herumkommen.

Körners schwierigste Aufgabe wird es jedoch sein, die CS aus den Negativschlagzeilen herauszuführen. In den letzten Jahren hat die Grossbank viel zu grosse Risiken in Kauf genommen und unter anderem mit den Archegos- und Greensill-Skandalen Milliarden verpokert. Das Image der Bank ist mittlerweile völlig ramponiert.

Knallharter Zahlenmensch

Körner hat sich seine Sporen zu Karrierebeginn bei der Revisionsgesellschaft PricewaterhouseCoopers sowie beim Strategieberater McKinsey abverdient und hat den Ruf eines knallharten Kalkulators. Davor doktorierte Körner an der Universität St. Gallen in Betriebswirtschaft.

Bei der UBS verfehlte er in den vergangenen Jahren seine ambitionierten Ziele als Chef des Asset Managements deutlich. So blieb ihm bei der Grossbank der erhoffte nächste Karriereschritt verwehrt. Die Wege der UBS und von Körner trennten sich schliesslich 2020.

Anfang 2021 wechselte der Bank-Profi dann als Chef Asset Management zur Credit Suisse, wo er nun zum CEO aufsteigt. Körner kann bereits auf eine langjährige Vergangenheit bei der CS zurückblicken. Er arbeitete bereits von 1998 bis 2009 für die derzeit strauchelnde Grossbank. Von 2006 bis 2008 als CEO der CS Schweiz.

In dieser Zeit wurde immer wieder Kritik an Körners angeblich schwierigem Charakter laut. Der neue CS-CEO polarisiert. Bank-Insider sagen ihm einen Hang zur Macht und zum «Empire-Building» nach. Von einem Empire kann bei der CS derzeit aber keine Rede sein. Körners schwierige Aufgabe ist es, die Bank in den kommenden Jahren zu alter Grösse zurückzuführen.

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