Der Sturz ins Bodenlose wurde befürchtet. Vorbörslich hatten Analysten einen Kursverlust von 2,9 Prozent prognostiziert. Jetzt ist die Credit Suisse aber glimpflich davongekommen. Eine halbe Stunde nach der Börsenöffnung um 9 Uhr stand sie um 1,7 Prozent im Plus. Zwischenzeitlich kletterte der Wert eines Titels gar auf 5,32 Franken – ein Plus von 3,5 Prozent!
Trotz der Rücktrittsankündigung von Thomas Gottstein (58) bleibt der Absturz der CS-Aktie also aus. Das überrascht. Denn gleichzeitig musste der abtretende Chef einen Verlust von 1,6 Milliarden Franken verkünden. Um dem entgegenzuwirken, soll jetzt ein Sparpaket von 1 bis 1,5 Milliarden Franken durchgepeitscht werden – Entlassungen sind kaum zu vermeiden.
Goldenen Tage vor der Finanzkrise
Zu erklären ist die Zunahme kurz nach Börsenstart mit der frühzeitigen Bekanntwerdung des Gottstein-Abgangs – bereits gestern Abend hatten erste Medien darüber berichtet. Auch den Verlust von 1,6 Millarden Franken im zweiten Quartal hatte die Bank mit einer Gewinnwarnung im Juni schon frühzeitig angekündigt. Dementsprechend waren Anleger auf einen möglichen Schock vorbereitet.
Der zwischenzeitliche Anstieg der Aktie ist einzig eine kurzfristige Erhöhung nach einem langen Niedergang. Seit Gottsteins Ernennung zum CEO sank der Aktienkurs von 13,4 Franken auf 5,16 Franken gestern Dienstag – für kurze Zeit sogar unter die historische 5-Franken-Marke. Die goldenen Tage der CS-Aktie liegen noch viel länger zurück. Vor der Finanzkrise 2008 lag ihr Wert noch bei fast 90 Franken.
