Der Uetlihof in Zürich, grösster Bürokomplex in der Schweiz, Arbeitsplatz von 8500 Angestellten der Credit Suisse. Die Grossbank hatte den Campus vor einem Jahrzehnt an den norwegischen Staatsfonds verkauft. Im Februar machten die Norweger ihre Verkaufsabsichten bekannt, die Stadt Zürich gab vor ein paar Wochen ihr Kaufinteresse kund.
Um mitbieten zu können, beantragte der Stadtrat beim Parlament im Eiltempo einen Nachtragskredit von 1,2 Milliarden Franken. Dieser Betrag entspreche nicht dem beabsichtigten Kaufangebot, sondern dem aktuellen Gebäudeversicherungswert der Liegenschaft, betonte der Stadtrat.
Der Monster-Deal ist aber noch nicht in trockenen Tüchern, er stehe auf der Kippe, wie der «Tagesanzeiger» am Freitag berichtet. Kommenden Mittwoch wird der Zürcher Gemeinderat über den Mega-Kauf des Bürokomplexes mit seinen 55'000 Quadratmetern beraten. Es sei unklar, ob das Kaufvorhaben eine Mehrheit finde, so die Zeitung.
Alternative Liste ist das Zünglein an der Waage
Eng könne es werden, weil die Alternative Liste AL noch unentschieden sei. Für den Kauf sind: SP, Grüne und Mitte/EVP. Dagegen: FDP, GLP und SVP. In der Theorie könnten die Befürworter die Nase vorn haben. Gibt es allerdings Abwesenheiten, dann wird es äusserst knapp.
Kommen die Befürworter durch, reicht der Stadtrat Ende Juni den Norwegern sein Gebot ein. Dessen tatsächliche Höhe ist noch unklar, es könnte aber höher als die 1,2 Milliarden Franken aus dem Nachtragskredit ausfallen.
Um 15 Jahre verlängern
Für die CS-Angestellten hat der Verkauf erst einmal nichts zu bedeuten. Der Mietvertrag der Grossbank läuft noch bis 2037 und kann von ihr bis zu 15 Jahre verlängert werden. Pro Jahr zahlt die CS für die Miete einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag. (uro)